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Antifaschismus

Rathenow: Identitären-Fahne bei BraMM gezeigt — Abgeordneter nicht mehr Teil der Linksfraktion

Der Abge­ord­nete Gerd Wol­len­zien hat sich heute aus der Links­frak­tion in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung Rathenow zurück­ge­zo­gen. Er kam damit einem Auss­chlussver­fahren der Frak­tion zuvor.
Teil­nahme bei BraMM-Demo?

BraMM-Demo am 26. Januar 2015 in Brandenburg an der Havel: Auch die “Identitäre Bewegung” beteiligt sich
BraMM-Demo am 26. Jan­u­ar 2015 in Bran­den­burg an der Hav­el: Auch die “Iden­titäre Bewe­gung” beteiligt sich

Wol­len­zien war zuvor vorge­wor­fen wur­den, sich an ein­er Demon­stra­tion der von den extrem recht­en REPUB­LIKAN­ERn ini­ti­ierten und PEGI­DA-nahen Vere­ini­gung „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ (BraMM) beteiligt zu haben. Er soll dabei eine Flagge der eben­falls extrem recht­en „Iden­titären Bewe­gung“ geschwun­gen haben. Mehrere Per­so­n­en wollen den Fah­nen­träger auf Fotos als Gerd Wol­len­zien iden­ti­fiziert haben. Er sel­ber bestre­it­et dies jedoch bish­er. Tat­säch­lich war der Fah­nen­träger während der BraMM-Demo – übri­gens ent­ge­gen dem Ver­samm­lungs­ge­setz –ver­mummt und für Außen­ste­hende nur schw­er identifizierbar.
2015.01.26 Brandenburg an der Havel - BraMM (2)
Ver­mummter Träger der “Identitären”-Fahne. Ist dies der Rathenow­er Stadtverord­nete Gerd Wollenzien?

Der Mann mit der „Identitären“-Fahne war allerd­ings in Begleitung von Wol­len­ziens Sohn Nor­man unter­wegs. Und dieser ist region­al mit­tler­weile kein unbeschriebenes Blatt mehr. Nor­man W. wurde unlängst vom Polizei­di­enst in Berlin sus­pendiert, weil er auf der sel­ben BraMM-Demo ein Schild mit der Auf­schrift: „Anti­ras­sis­mus, weltof­fen, bunt, Vielfalt sind Ken­nwörter für weißen Genozid – Europa den Europäern“ getra­gen hat­te. Zuvor war er wegen ander­er recht­sradikaler Vor­fälle in der Polizei aufge­fall­en. Darüber hin­aus gehört Nor­man W. dem Kreisvor­stand der havel­ländis­chen AfD an.
Umstrit­ten­er Abgeordneter
Stadtverordneter Gerd Wollenzien (mit Deutschland-Fahne in der Hand) bei einer Kundgebung des flüchtlingsfeindlichen und rechtsoffenen “Bürgerbündnisses Havelland” am 27. Oktober 2015
Stadtverord­neter Gerd Wol­len­zien (mit Deutsch­land-Fahne in der Hand) bei ein­er Kundge­bung des flüchtlings­feindlichen und recht­sof­fe­nen “Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land” am 27. Okto­ber 2015

Anders als sein Sohn Nor­man war Gerd Wol­len­zien bish­er partei­los, trat aber seit Jahren auf ein­er Liste für die Partei DIE.LINKE an. Allerd­ings war er dort zulet­zt auch nicht unum­strit­ten. Am 27. April 2014 stimmte Gerd Wol­len­zien im Kreistag Havel­land, in dem er damals eben­falls für die Linkspartei saß, beispiel­sweise gegen den Bau ein­er Unterkun­ft für Asyl­suchende in Rathenow. Wol­len­zien sowie ein NPD Kreis­rat waren damals übri­gens die einzi­gen Abge­ord­neten, welche die Unter­bringung ablehn­ten. Seit dem 27. Okto­ber 2015 nahm Gerd Wol­len­zien zudem an mehreren flüchtlings­feindlichen und recht­sof­fe­nen Ver­samm­lun­gen des so genan­nten „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ teil. Er trug dabei mehrfach eine große schwarz-rot-gold­ene Deutschland-Fahne.

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