(MAZ) LUCKENWALDE Quasi im Schlaf überrascht wurden die Bewohner des
ASB-Asylbewerberheimes in der Luckenwalder Anhaltstraße gestern früh von
einer Polizeirazzia. Insgesamt 171 Beamte des Schutzbereiches Teltow-Fläming
und der Landeseinsatzeinheit Potsdam hatten kurz nach 6 Uhr das Gelände
belagert. Mehrere Diensthunde kamen zum Einsatz. “Anlass war der Verdacht
von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie gegen aufenthalts- und
steuerrechtliche Bestimmungen”, sagte die Pressesprecherin des
Schutzbereiches Teltow-Fläming Anja Resmer.
Heimleiter Rainer Höhn wurde um 6.15 Uhr zu Hause alarmiert. “Als ich um
6.30 Uhr eintraf, war das Heim bereits umstellt. Die Außenbereiche waren
abgesichert und alle Flure besetzt”, erzählt er. Dann wurden alle 58 Zimmer
des Hauses durchforstet, ebenso die Neben- und Lagerräume; selbst das Büro
und die Kasse des Heimleiters blieben nicht verschont. Die Bewohner waren
größtenteils in ihren Zimmern.
Im Ergebnis der mehrstündigen Ermittlungen mussten laut Polizeiangaben zwei
männliche Personen (33, 24) wegen des Verstoßes gegen das
Betäubungsmittelgesetz, ein weiterer Tatverdächtiger (41) wegen des
Verdachtes des Einbruchdiebstahls und eine 21-jährige Frau wegen des
Verdachtes des Zigarettenhandels und der Steuerhehlerei vorläufig
festgenommen werden. Bei der 21-Jährigen fand die Polizei eine größere Menge
Zigaretten. Insgesamt beschlagnahmten die Beamten 3200 unverzollte
Zigaretten sowie mehrere Portionstütchen mit betäubungsmittelähnlichen
Substanzen. Weiter wurden Gegenstände sichergestellt, die vermutlich aus
Diebstahlshandlungen stammten. Ein Einhandwinkelschleifer konnte einem
Einbruch in Sachsen zugeordnet werden.
Derzeit leben im ASB-Asylbewerberheim 108 Personen aus 20 Nationalitäten.
“Die Heimbewohner versetzt so eine Razzia natürlich in helle Aufregung, mit
Gelassenheit nimmt das keiner”, weiß Rainer Höhn. Er ist seit 1991
Heimleiter und hat schon einige groß angelegte Aktionen miterlebt. Ein- bis
zweimal im Jahr wird das Heim von der Polizei auf den Kopf gestellt. “Ich
habe nichts gegen Drogenprävention und solche Durchsuchungen, wenn sie nötig
sind”, erklärt Höhn, “es ist nur die Frage, wie das ausgelegt wird.”
Glücklich ist er über solche Aktionen nicht. “Sie schaden dem Image unseres
Heimes.” Die Durchsuchungsergebnisse seien bisher eher bescheiden gewesen,
ergänzt er und wundert sich, dass sich Verdachtsmomente und Ermittlungen
grundsätzlich auf die Anhaltstraße konzentrieren. Höhn räumt ein, dass hin
und wieder Drogen gefunden wurden. “Aber das sind Einzelfälle, typisch für
unser Heim ist das definitiv nicht.”
Umfassende Durchsuchung
(MAZ/Polizeireport) Luckenwalde (Teltow-Fläming) — Am Dienstag beteiligten sich in den frühen Vormittagsstunden 171 Einsatzkräfte und mehrere Diensthunde an einer Durchsuchungsaktion im Asylbewerberheim in der Anhaltstraße. Anlass dafür war der Verdacht von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, gegen aufenthalts- und steuerrechtliche Bestimmungen.
Im Ergebnis der umfangreichen Ermittlungen mussten zwei männliche Personen (33, 24) wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, ein weiterer Tatverdächtiger (41) wegen Verdacht des Einbruchdiebstahls und eine weibliche Person (21) wegen Verdacht des Zigarettenhandels und der Steuerhehlerei vorläufig festgenommen werden.
Insgesamt beschlagnahmte die Polizei 3200 Stück unverzollte Zigaretten, mehrere Portionstütchen mit verschiedenen betäubungsmittelähnlichen Substanzen sowie diverse Gegenstände, die vermutlich aus Diebstahlshandlungen stammen.
Die Tatverdächtigen wurden nach der Vernehmung und erkennungsdienstlichen Maßnahmen aus dem Polizeigewahrsam entlassen.