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Rechte liebäugeln mit Kriegerdenkmal in Linum

LINUM (Ost­prig­nitz-Rup­pin) Seit mehreren Jahren arbeit­et Linum daran, sein vom Ein­sturz bedro­ht­es Kriegerdenkmal zu ret­ten. Das zog mit­tler­weile so weite Kreise, dass sich auch die als recht­sex­trem eingestufte und vom Ver­fas­sungss­chutz beobachtete Zeitung „Junge Frei­heit“ für die Geschichte und Zukun­ft des Mah­n­mals inter­essiert. Nach­dem Orts­bürg­er­meis­terin Wilma Nick­el dem Blatt, das sie zuvor nicht kan­nte, Auskun­ft gegeben und dieses einen Beitrag im Novem­ber veröf­fentlicht hat­te, meldete sich bei ihr sog­ar ein möglich­er Geldge­ber. Das Storchen­dorf muss rund 110 000 Euro zusam­men­bekom­men, um das Bau­denkmal fachgerecht sanieren zu kön­nen, doch auf die Hil­fe von Recht­en will Linum dabei verzicht­en, sagte Nick­el im Orts­beirat. „Wir wer­den hier keinem die Möglichkeit geben, den Fuß in die Tür zu bekom­men“, sagte Nickel. 

Linum will 2005 ver­suchen, das Kriegerdenkmal sanieren zu lassen. Seit dem Früh­jahr 2003 ist es aus Sicher­heits­grün­den bere­its eingezäunt. Ein Antrag auf För­der­mit­tel liegt seit Novem­ber 2002 beim Lan­desamt für Ver­brauch­er­schutz, Land­wirtschaft und Flurneuord­nung. „Im kom­menden Jahr hat die Sanierung des Kriegerdenkmals Vor­rang. Wir wer­den alles andere zurück­fahren“, sagte Nick­el mit Blick auf die Haushaltsplanung. 

 

 

Keine Spenden von Recht­en erwünscht

„Ich verzichte lieber auf das Geld, bevor wir vielle­icht von Recht­en etwas für unser Kriegerdenkmal annehmen“, sagte Linums Orts­bürg­er­meis­terin Wilma Nick­el. Auf der Orts­beiratssitzung berichtete sie, dass sie nach einem Artikel auf ein­mal ein Spende­nange­bot bekam. 

Doch dieser Zeitungsar­tikel stand nicht irgend­wo, son­dern in der als recht­sex­trem eingestuften „Jun­gen Frei­heit“. „Die Fragestel­lung hat­te mich schon sehr ver­wun­dert, bis ich dann noch zweimal nach­fragte, von welch­er Zeitung er eigentlich anrief“, doch da hat­te Nick­el, die ger­ade auf dem Weg in den Urlaub war und nach eige­nen Angaben noch nie etwas von der Zeitung gehört hat­te, schon die meis­ten Fra­gen über das vom Ein­sturz bedro­hte Kriegerdenkmal beant­wortet. Mitte Novem­ber erschien ein Artikel über Linum in dem Blatt. Als sich dann kurz darauf ein Herr bei ihr meldete und nach einem Spendenkon­to fragte wurde Nick­el stutzig. Denn in anderen Zeitun­gen hat­te lange nichts über das Denkmal für die Opfer des ersten Weltkrieges ges­tanden. Doch das Storchen­dorf will Nick­el nicht mit Recht­sex­trem­is­ten in Verbindung gebracht wis­sen. „Also, davon dis­tanziere ich mich“, sagte sie. Zwar müsse Linum jede Möglichkeit auss­chöpfen, um 110 000 Euro für die Restau­rierung zusam­men­zubekom­men, doch aus einem poli­tis­chen Lager wird Linum laut Nick­el nichts annehmen. „Eher gehe ich selb­st mit der Klap­per­büchse sam­meln“, sagte sie. Die Orts­bürg­er­meis­terin befürchtet, dass, wenn Rechte spenden, diese das Denkmal eventuell als „ihr eigenes betra­cht­en“ und vielle­icht irgend­wann im Luchdorf auf­marschieren. Das will sie ver­hin­dern. Außer­dem soll mit der Restau­rierung der Gedenkstätte auch eine Plat­te ange­bracht wer­den, mit der allen Opfern von Gewalt gedacht wird. Sie hofft, dass im kom­menden Jahr genü­gend Geld zusam­menkommt, denn mit­tler­weile genießt die Ret­tung des Bauw­erks ober­ste Priorität. 

110 000 Euro wer­den für die Restau­rierung, bei der voraus­sichtlich das kom­plette Objekt umge­baut wer­den muss, gebraucht. Diese Summe hat­te vor rund zwei Jahren ein Gutachter errech­net, bevor das Bauw­erk kom­plett eingezäunt wer­den musste, weil der Ein­sturz dro­ht. Die größten Schä­den sind am Dach und an den Säulen, die ein­fach zusam­men­stürzen kön­nten. Damit in diesem Win­ter kein Wass­er oder Eis in die Risse des Bauw­erks ein­dringt, wurde es teil­weise in Pla­nen eingehüllt.

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