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Rechtsextremes Denken im Gefängnis «verlernen»

Pos­i­tive Bilanz nach einein­halb Jahren Modellprojekt
Seit dem 1. Juli 2001 haben in den fünf Jugend­haf­tanstal­ten des Landes
Bran­den­burg 64 recht­sex­trem­istisch bee­in­flusste junge Straftäter an
einem
bun­desweit ein­ma­ligem Mod­ell­pro­jekt teilgenom­men. Unter Anleitung
erfahrener
Sozialar­beit­er sollen sie irra­tionale Ansicht­en über die Nazizeit,
Selb­st­täuschun­gen, Hass auf Aus­län­der, Bru­tal­ität- und Feindseligkeit
gegen
Ander­s­denk­ende «ver­ler­nen» . Ins­ge­samt 112 000 Euro lassen sich die
Bundes-
und Lan­deszen­trale für Poli­tis­che Bil­dung sowie das Justizministerium
das
Mod­ell­pro­jekt jährlich kosten, das noch bis 2004 läuft.
In Bran­den­burg­er Haf­tanstal­ten sitzen gegen­wär­tig 360 Strafgefangene,
die
nach Jugend­strafrecht verurteilt sind, hin­ter Git­tern. Etwa 25 bis 30
Prozent davon seien recht­sex­trem­istisch bee­in­flusst. Diese wolle man
durch
Diskus­sionsver­anstal­tun­gen und Train­ings­grup­pen erre­ichen, erklärte
Staatssekretär Hans-Georg Kluge gestern auf ein­er Pressekon­ferenz in
der
Jus­tizvol­lzugsanstalt (JVA) Sprem­berg. Im größten Jugendge­fäng­nis des
Landes
mit über 100 Insassen laufen zwei Train­ingskurse, in der JVA in Cottbus
einer.
Ein Vertreter vom Vere­in «Archiv der Jugend­kul­turen e.V. Berlin» , der
mit
der Durch­führung des Pro­jek­tes betraut ist, wertete es als Erfolg, dass
sich
die Jugendlichen frei­willig zu den Gesprächs- und Trainingsrunden
zusam­menge­fun­den hät­ten. Er selb­st bat um Anonymität, weil die rechte
Szene
außer­halb der Gefäng­nis­mauern das Bemühen, ihnen die Strafgefangenen
nach
deren Ent­las­sung zu entziehen, mas­siv bekämpfe und Ver­ant­wortliche des
Pro­jek­tes bedrohe.
Im Sep­tem­ber will die Bun­deszen­trale für Poli­tis­che Bil­dung in Potsdam
bei
einem Kongress den Jus­tizbe­hör­den der anderen Bun­deslän­der Erfahrungen
und
Ergeb­nisse der präven­tiv­en Arbeit mit recht­sex­trem­istisch beeinflussten
Jugendlichen präsentieren.

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