WITTSTOCK Die Ausstellung “Die braune Falle” des Bundesamtes für
Verfassungsschutz wird in Wittstock gezeigt. Die Dosse-Stadt ist die dritte
Station und einzige im Land Brandenburg. Gestern wurde die Ausstellung in
der St.-Marien-Kirche eröffnet, ab heute ist sie öffentlich zugänglich.
Superintendent Heinz-Joachim Lohmann, Bürgermeister Lutz Scheidemann und der
Abteilungsleiter “Rechtsextremismus” im Bundesamt für Verfassungsschutz
Wolfgang Cremer waren gekommen. Auch Stadtverordnete aller Fraktionen, der
stellvertretende Landrat Klaus-Peter Appel, Vertreter der Kirchengemeinde
und Initiativgruppen gegen Rechtsextremismus und viele Schüler waren dabei.
In thematisch geordneten, so genannten Ebenen wendet sich die Ausstellung
vor allem an junge Leute und Schüler. In seiner Rede stellte Wolfgang Cremer
fest, dass der Rechtsextremismus keinesfalls nachlasse. Er sei nur wegen der
Dominanz des islamistischen Terrorismus etwas in den Hintergrund gedrängt
worden, aber nicht ungefährlicher. Cremer belegte aber auch, dass das
Programm für Aussteiger wirkt. Im vergangenen Jahr hatten sich über 900
Mitläufer der Szene gemeldet, und rund 200 von ihnen erhielten konkrete
Hilfe zum Ausstieg. Trotzdem sei der gefährliche Wandel der Szene
unübersehbar.
Die Ausstellung ist ein besonderes Informationsangebot auch für
Schulklassen. In dem Fall sollten Besuchstermine mit dem Wittstocker
Kulturamt vereinbart werden, 03394/ 42 94 45. Sie bleibt 14 Tage in
Wittstock und kann in der St.-Marienkirche Montags bis mittwochs von 8 bis
16 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr besucht
werden.