(MOZ) Einem grausamen Verbrechen ist ein Jugendlicher in der Uckermark zum Opfer gefallen. Am Sonntagabend gruben Polizeibeamte auf einem ehemaligen LPG-Gelände in Potzlow-Seehausen Skeletteile aus, die später eindeutig dem 16-jährigen Marinus Schöberl zugeordnet werden konnten. Der Junge galt seit dem Sommer als vermisst.
Des Mordes dringend verdächtig sind ein 23-Jähriger sowie zwei 17-Jährige aus dem Dorf. Wie der Leiter der Staatsanwaltschaft Neuruppin, Gerd Schnittcher, am Montag gegenüber der MOZ sagte, sollen sie am 12. Juli dieses Jahres ihr Opfer auf das ehemalige LPG-Gelände verschleppt und dort schwer misshandelt haben. Als sie kein Lebenszeichen mehr feststellten, vergruben sie den Jungen in einer stillgelegten Jauchegrube. Eine Obduktion des Leichnams, die gestern Nachmittag begann, soll nun unter anderem klären, ob Marinus Schöberl bei lebendigem Leibe begraben wurde.
Der Grund für die Auseinandersetzung zwischen Opfer und Täter sei gewesen, dass der Getötete eine so genannte Hopper-Hose und blond gefärbte Haare getragen habe, sagte Schnittcher. Die Verdächtigen gehören der rechtsradikalen Szene an. Gegen sie wurde Haftantrag gestellt.
(Inforiot) Nach Informationen von unabhängigen Antifas aus der Uckermark stammen die drei mutmaßlichen Täter aus der Region nordwestlich von Prenzlau. Einer war erst vor Kurzem wegen dem Überfall auf N.D., Asylbewerber aus Sierra Leone, zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Potzlow, Strehlow sind schon seit langem als Dörfer mit einer festen und sehr militanten Naziszene bekannt. Beliebter Treffpunkt ist das Jugendzentrum in Strehlow, wo man sich seit Jahren weitgehend erfolglos an akzeptierender Jugendarbeit versucht.