Cottbus (dpa, MOZ vom 15.02.05) Vier Monate nach der Misshandlung eines 16 Jahre alten Schülers hat das Amtsgericht Cottbus zwei junge Männer aus der rechtsgerichteten Szene wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Die Kammer verhängte am Dienstag gegen einen 22-Jährigen eine Freiheitsstrafe von einem Jahr ohne Bewährung. Ein 20 Jahre alter Angeklagter sei nach Jugendstrafrecht verwarnt worden, sagte Amtsgerichtsdirektor Wolfgang Rupieper. Er müsse zudem zwei Wochen in Jugendarrest, 100 Sozialstunden bis Juni leisten und eine stationäre Alkoholentziehungstherapie machen. Beide Angeklagten hatten die Vorwürfe bestritten.
Das Amtsgericht verurteilte bereits Anfang Januar einen 19 Jahre alten Mittäter zu dreieinhalb Jahren Haft. In dieses Strafmaß wurden einschlägige Vorstrafen einbezogen. Das Gericht befand die drei Männer für schuldig, im vergangenen Oktober den Schüler am helllichten Tage neben der Cottbuser Stadthalle geschlagen und getreten zu haben. Eine Gruppe von zehn Schülern stand in der Nähe, ohne dem Opfer zu helfen. Der Vorfall löste in den Schulen der Stadt lebhafte Diskussionen über Zivilcourage aus.