Rechtsradikaler schlägt Ströbele nieder
Berlin (ddp-bln). Ein Rechtsradikaler hat am Freitag den Grünen-Politiker Christian Ströbele in Berlin-Friedrichshain angegriffen und verletzt. Der 35-jährige Täter aus Wandlitz im Landkreis Barnim, der der Polizei als Angehöriger der rechten Szene bekannt ist, wurde festgenommen, teilte ein Polizeisprecher mit. Er sollte noch am selben Tag einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden. Die Spitzen der Bundes- und Landespartei der Grünen äußerten sich über den Gewaltakt entsetzt.
Der Bundestagsabgeordnete, der sich im Wahlkreis Friedrichshain/Kreuzberg um ein Direktmandat bewirbt, wurde gegen 7.30 Uhr bei einem Wahlkampfeinsatz attackiert. Als er an einem Stand Informationsmaterial verteilte, erhielt er plötzlich von hinten einen Schlag auf den Kopf. Ströbele musste in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden.
Der flüchtende Täter wurde kurz darauf von mehreren Parteifreunden und Passanten gestellt und der Polizei übergeben. Bei ihm wurde eine Stahlrute sichergestellt. Ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt, ist nach Polizeiangaben aber noch unklar.
Die Grünen-Chefs Claudia Roth und Fritz Kuhn sowie die Fraktionschefs Kerstin Müller und Rezzo Schlauch äußerten sich «bestürzt und entsetzt» über den Angriff. Gewalt dürfe kein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein, betonten sie in einer gemeinsamen Erklärung. Auch Landeschefin Regina Michalik verurteilte die Tat auf das Schärfste. (Quellen: Roth, Kuhn, Müller, Schlauch, Michalik, Polizeisprecher in Pressemitteilung) ddp/chs/mwa