Unter dem Titel «Noch einmal« — der Geist der Neo-Nazis in unseren
Gemeinden» lud Pfarrer Ernst-Günter Heide am Montagabend zu einer
Gesprächsrunde ins Krausnicker Pfarrhaus.
Unter dem knappen Dutzend Teilnehmern: Ilka Gelhaar-Heider vom Lübbener
Forum gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit und Daniela
Schulze, Koordinatorin für mobile Jugendarbeit im Amt Unterspreewald.
Eines wurde an diesem Abend mehr als deutlich: Rechtsradikalismus ist
beileibe kein Thema, dass im vorgeblich idyllischen Spreewald getrost zu den
Akten gelegt werden könnte. Das vermittelten Ilka Gelhaar-Heider und Daniela
Schulze sehr eindringlich. Denn eine allzu deutliche Sprache sprechen
gesprayte oder geklebte Nazi-Symbole in der Öffentlichkeit oder auch
massiver Druck von rechts, dem sich unbescholtene Jugendliche in der Region
oftmals ausgesetzt sehen.
Jede Menge Probleme wurden an diesem Abend aufgeworfen und vor allem
mangelnde Möglichkeiten, rechten Tendenzen effektiv beizukommen, beklagt.
Nicht selten erfüllte daher Ratlosigkeit und blanke Ohnmacht das Pfarrhaus.
Drängendste Frage: «Wie kann dem Phänomen Rechtsradikalismus in der
unmittelbaren Umgebung offensiv begegnet werden, jenseits von Strafen und
Verboten»» Einigkeit herrschte in der Krausnicker Runde darüber, dass vor
allem Eltern und Verwandte stärker und vor allem vorbeugend auf die Jugend
einzuwirken hätten — in Gesprächen und im Vermitteln einer selbstbewussten
inneren Haltung.
Die Jugendlichen selbst will man in einer kommenden Gesprächsrunde
ausdrücklich mit dazu bitten. Denn die hatten sich an diesem Abend eher rar
gemacht.