Initiative “Trebbin miteinander” pocht auf Ausschluss eines Kameraden
(MAZ, 29.8.) TREBBIN Der Landkreis Teltow-Fläming, Ordnungsamt, hat den Widerspruch von
Silvio Kahle gegen seinen Ausschluss aus der Freiwilligen Feuerwehr Trebbin
als “unbegründet” zurückgewiesen. Silvio Kahle ist “aus der Freiwilligen
Feuerwehr Trebbin auszuschließen”, heißt es in dem Schreiben vom 1. Juli.
Der Trebbiner Amtswehrführer Peter Gieseler hatte Kahle auf Grund unwürdigen
Verhaltens im Zusammenhang mit rechtsextremen Vorfällen (die MAZ berichtete)
bereits im Dezember 2002 aus der Feuerwehr ausgeschlossen. Dagegen hatte
Kahle über seinen Rechtsanwalt Widerspruch eingelegt.
Das Ordnungsamt des Landkreises hat nun die Entscheidung des Amtswehrführers
bestätigt. “Es besteht ein öffentliches Interesse daran, dass nur derjenige
einer freiwilligen Feuerwehr angehören kann, der den charakterlichen
Anforderungen an den Dienst in der Feuerwehr genügt.”, heißt es darin.
Und weiter: Kahles “rassistisches Menschenbild” sei mit den Zielen und
Aufgaben einer freiwilligen Feuerwehr, “im Notfall ohne Ansehen der Person
jederzeit helfend einzugreifen, nicht länger vereinbar”. Die Initiative
“Trebbin miteinander” hat sich auf dieser Grundlage mit einem Rundschreiben
an die Trebbiner Stadtverordnetenversammlung gewandt. Die Initiative
befürchtet weiteren Schaden für Trebbin und die Feuerwehr und kritisiert
insbesondere das Verhalten von Bürgermeister und Amtsdirektor Thomas Berger,
der sich nach wie vor gegen Kahles Ausschluss aus der Feuerwehr stellt.
Paul Schuchardt (UFW) sprach sich bei der Stadtverordnetenversammlung am
Mittwochabend dafür aus, den “Kenntnisstand noch einmal zu beraten”. Er und
andere Stadtverordnete kamen allerdings auch zu dem Ergebnis, dass Berger,
falls er einen Fehler begangen hat, dafür zur Rechenschaft zu ziehen sei.
Die Mitglieder der Initiative sind jedoch der Meinung, dass schon viel zu
viel geredet worden sei. Diesen Standpunkt teilt auch Kahle selbst. Er wurde
von Rainer Flach (PDS) dazu aufgefordert, sich zu seiner Gesinnung
öffentlich zu positionieren. Darauf entgegnete Kahle: “Ich habe meinen
Standpunkt in einem Leserbrief in der MAZ dargelegt. Mehr gibt es dazu nicht
zu sagen.”