Potsdam (ddp-lbg). Zwei Wochen vor der Bundestagswahl und nach mehreren vergeblichen Anläufen wird die Schill-Partei in Brandenburg einen Landesverband gründen. Als erster Vorsitzender wird nach Angaben der «Märkischen Allgemeine» (Donnerstagausgabe) der Bernauer Zahnarzt und Ex-CDU-Kommunalpolitiker Dirk Weßlau kandidieren. Der Gründungsparteitag finde am Samstag in Potsdam statt. Die Schill-Partei in Brandenburg hat nach Angaben Weßlaus 135 Mitglieder und will bei der Bundestagswahl 15 Prozent der Zweitstimmen im Land erreichen, berichtet das Blatt.
Weßlau kündigte der Zeitung zufolge an, dass etliche brandenburgische Politiker und Bürgermeister ihren Übertritt zur Schill-Partei erklären werden. Dazu gehörten hauptsächlich Abtrünnige der CDU, aber auch der Deutschen Sozialen Union (DSU).
Prominentes Neu-Mitglied ist Klaus Häßler. Der heute 67-jährige Polit-Rentner aus Bronkow (Oberspreewald-Lausitz) und einstige CDU-Landesvize war 1997 aus Partei und Landtagsfraktion wegen seiner früheren Stasi-Kontakte ausgeschlossen worden. Häßler bestritt stets die Vorwürfe. Anfangs hatte sich die Schill-Partei geweigert, Häßler aufzunehmen. Weßlau sieht das heute anders: «Man kann 12 Jahre nach der Wende nicht ewig in der Vergangenheit rumkramen», sagte er.
Ein Novum gibt es dem Bericht zufolge in Senftenberg. Dort wolle sich die DSU-Fraktion offenbar in «Schill-Fraktion» umbenennen. «Das wäre die erste Schill-Fraktion außerhalb Hamburgs», sagte Weßlau. Die Fraktion besteht aus zwei Mitgliedern.
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