Fast schien es wie ein unaufhaltsames Verhängnis! Von Jahr zu Jahr meldeten die Verfassungsschutzbehörden, dass die Summe der rechtsextremistischen Homepages im Internet schon wieder deutlich zugenommen habe. Zu Beginn des Jahres 2002 wurde eine neue Höchstzahl registriert: 1300 Homepages mit rechtsextremistischen oder rechtsextremistisch beeinflussten Inhalten waren von Deutschland aus ins Internet eingestellt worden.
Jetzt endlich ist eine deutliche Trendwende eingetreten. Verfassungsschutzexperten zogen nach intensiver Recherche vor wenigen Tagen eine aktuelle Bilanz.
Derzeit sind es kaum mehr als 900 Websites, mit denen Rechtsextremisten oder dem Rechtsextremismus zugeneigte Personen aus Deutschland einschlägige Texte und Bilder verbreiten.
Nahezu alle bekannten Provider in Deutschland haben in den letzten Monaten im Zuge von “Sperraktionen” entsprechende Seiten von ihren Servern entfernt. Die Appelle an die Provider zur freiwilligen Selbstkontrolle haben also gefruchtet!
Manche extremistische Organisationen sind überdies mit ihrer Propaganda im Internet vorsichtiger geworden.
Natürlich kann heute niemand voraussagen, ob nach einer Phase der “Beruhigung” wieder — vor allem über die Kanäle ausländische Provider — die braune Schlammflut ansteigt. Aber eins hat sich schon jetzt gezeigt: Sie bleibt nicht dem Selbstlauf überlassen, sondern sie lässt sich eindämmen und im besten Falle wirksam zurückdrängen.
Brandenburg zeichnet sich seit je durch eine besonders geringe Zahl einschlägiger Homepages aus. Gegenwärtig sind es kaum zwanzig. Denn rechtsextremistische Ideologen, die auch noch über technische Fertigkeiten oder entsprechend befähigtes Hilfspersonal verfügen, gibt es hier nur sehr wenige.