SEDDINER SEE Ein großes Problem in Neuseddin sind nach wie vor die Graffiti-Schmierereien. Der Ort präsentiert sich mit seiner beschmierten Bahnhofshalle, dem bemalten Tunnel und dem bekritzelten ehemaligen Kleinpreiscenter nebst Markthalle nicht gerade wohnenswert. Ringer- und Sporthalle sind ebenfalls beschmiert. “Kein schönes Entree für den Ort”, sagte Ortsbürgermeister Uwe Fanselow. Gemeinsam mit dem Ortsbeirat Neuseddin hat er jetzt einen Runden Tisch zur Verhinderung von Graffiti und Vandalismus ins Leben gerufen.
Zur ersten Runde waren Bürgermeister Axel Zinke und der Leiter des Ordnungsamtes Bernd Fuhrmann, der stellvertretende Leiter der Polizeiwache Beelitz Jürgen Pusch sowie Kommissar Rudi Kranepuhl, der stellvertretende Leiter der Friedrich-List-Schule Fritz Plöger, Pastor Jürgen Heydecke und der Jugendclub-Leiter Andreas Lapschies gekommen. Und Lapschies informierte denn auch darüber, was die Jugendlichen wollen: “Sie möchten freigegebene Flächen zum Sprayen.” Er bot an, eine Graffitigruppe zu gründen und durch Kurse unter fachlicher Anleitung Jugendlichen das legale Sprayen nahe zu bringen.
Denn allein mit dem Ruf nach der Polizei ist das Problem nicht zu lösen. Wie in der Sitzung deutlich wurde, gibt es nur einen Streifenwagen für ein großes Gebiet. In dem Zusammenhang habe Pusch nach Auskunft von Fanselow angeregt, eine Sicherheitspartnerschaft ins Leben zu rufen, wie sie seit mehr als zehn Jahren bereits in Fichtenwalde besteht. Dabei arbeiten Anwohner eng mit der Polizei zusammen und gehen ehrenamtlich auf Streife. Des Weiteren bietet die Polizei an, dass ein Graffiti-Fachmann der Abteilung Prävention Schulklassen besucht, um das Thema im Unterricht zu behandeln.
Um Schmierereien umgehend und ohne lange Planung beseitigen zu können — so wie jüngst beim Kindergarten -, wird in den Haushalt ein entsprechender Betrag eingestellt, kündigte Bürgermeister Zinke an. Fanselow begrüßte dies und fügte hinzu, auch die Bahn habe Schmierereien an den Bahnhofsaußenwänden entfernt. Auf diese Weise könne man zumindest das illegale Sprayen unattraktiv machen. Somit wäre es dem Sprayer unmöglich, sich mit seinem Werk zu brüsten und er habe umsonst teure Farbe versprüht.
Mit dem Ergebnis der ersten Sitzung zeigte sich der Ortsbürgermeister zufrieden. “Jetzt müssen die eingebrachten Ideen weiter entwickelt und ein Maßnahmenbündel erarbeitet werden”. Beim nächsten Treffen sollen auch Schulleiter Wilfried Glumm nebst Eltern- und Schülervertretern dabei sein. Ebenfalls haben die Eisenbahnersiedlungsgesellschaft und das Bundeseisenbahnervermögen signalisiert, zu kommen.