Potsdam (ddp-lbg). Brandenburgs CDU-Landeschef Jörg Schönbohm hat für die märkische Union eine Schlappe bei den Bundestagswahlen eingeräumt. Das Resultat von 22,3 Prozent der Zweitstimmen sei trotz leichten Zugewinnen gegenüber der Bundestagswahl von 1998 «verbesserungsbedürftig», sagte der Innenminister am Montag in Potsdam. Damit schneide die märkische Union im Vergleich mit den übrigen CDU-Landesverbänden am schlechtesten ab.
Die Partei hatte als Wahlziel 30 Prozent ausgegeben. Bei den Wahlen vor vier Jahren erreichte die Brandenburger CDU 20,8 Prozent. Schönbohm führte ihr Wahlergebnis vom Sonntag auf den Stimmungsumschwung zu Gunsten der Sozialdemokraten durch das Elbehochwasser, das «Schüren» der Kriegsangst und des «Antiamerikanismus» durch die SPD sowie auf die «Diffamierung» von Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) in einer SPD-Broschüre zurück.
Schönbohm zeigte sich ebenfalls enttäuscht, dass die CDU keines der zehn Direktmandate erobern konnte. Auch der Wahlkreis von Katherina Reiche aus Stoibers Kompetenzteam war an die SPD gegangen. Der CDU-Wahlkampf sei aber, abgesehen vom «sehr verunglückten» Auftritt Stoibers in Potsdam, im Rahmen dessen abgelaufen, «was uns möglich war». Schönbohm spielte damit auf die finanzielle Situation des Landesverbandes an, die wenig Spielräume lasse. Die Partei werde sich zukünftig jedoch mit der Kandidatenauswahl befassen und an der Organisation sowie der Programmatik «mehr arbeiten» müssen.