Berlin — Der Innenminister von Brandenburg, Jörg Schönbohm (CDU), hat noch einmal erklärt, dass er die Rüge von Bundespräsident Rau im Zusammenhang mit der Debatte um das Zuwanderungsgesetz für «nicht akzeptabel» hält. Nach Schönbohms Ansicht haben die Grünen Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) erpresst, weil er ihre Zustimmung Ende für das Anti-Terror-Gesetz brauchte. Schönbohm: «Das Gesetz trug von diesem Zeitpunkt an die Handschrift der erweiterten Zuwanderung, der Vernachlässigung unserer Interessen und der “Multikulti-Ideologie”.» Nachdem Grüne ihre Zustimmung zum Einsatz der Bundeswehr verweigert hatten, wurde das «eingegrünte Zuwanderungsgesetz» nach Schönbohms Meinung zum zweiten Mal zum Kleber der Regierungskoalition: «Bei fehlender Kompromissbereitschaft und der Instrumentierung des Gesetzes für andere Zwecke konnte von der Union ernstlich niemand diesem Gesetz zustimmen.» Schönbohm weiter: «Ich hielt und halte das Gesetz für falsch und für deutlich verbesserungsfähig. Der Koalitionspartner SPD in Brandenburg wollte zustimmen, obwohl der Koalitionsvertrag für einen solchen Fall Stimmenthaltung vorsah. Die einzige Möglichkeit, dies zu bremsen, bestand in einem unterschiedlichen Abstimmungsverhalten.»
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