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Antifaschismus

Schwieriges Pflaster

Seit Monat­en beherrschen Berichte über die euopäis­che Finanzkrise die Medi­en. Auch die NPD ver­sucht das The­ma für sich zu nutzen und marschierte in diesem Jahr bere­its vier Mal mit EU- und Euro-feindlichen Slo­gans in Bran­den­burg auf. Mit mäßigem Erfolg. Block­aden und Gegen­proteste machen der Partei schw­er zu schaffen.

Am Sam­stag wollen die Neon­azis um Lan­deschef Klaus Beier unter dem Mot­to “Wir arbeit­en — Brüs­sel kassiert” in Pots­dam demon­stri­eren. Der vom NPD-Kreisver­band Hav­el-Nuthe angemeldete Neon­azi-Auf­marsch ist Teil des Demon­stra­tions­marathons “Aktion Klee­blatt”, mit dem die Partei seit März durch Bran­den­burg zieht.

They shall not pass!

Gegen den Auf­marsch mobil­isiert neben dem antifaschis­tis­che Zusam­men­schluss “They shall not pass” das städtis­chen Bünd­nis “Pots­dam naz­ifrei” . Während das Bünd­nis der Stadt zum Tol­er­anzfest ein­lädt, ruft “They shall not pass” dazu auf, dem NPD-Aufzug, der um 11 Uhr am Haupt­bahn­hof begin­nen soll, “mit allen nöti­gen Mit­teln” Wider­stand zu leisten.

Pots­dam ist immer wieder Betä­ti­gungs­feld für Recht­sradikale. Im ver­gan­genen Novem­ber und im Feb­ru­ar dieses Jahres wurde die Wald­stadt zur Bühne von zwei nächtlichen Fack­elmärschen. Mit Crimark existiert in Pots­dam mit­tler­weile eine neon­azis­tis­che Hooli­gan­grup­pierung, die sich im Umfeld des Fußbal­lzweitligis­ten Union Berlin bewegt. Das Antifaschis­tis­che Pressearchiv Pots­dam doku­men­tiert für 2011 mehrere gewalt­tätige Über­griffe und Pro­pa­gan­dade­lik­te von Rechts.

Trotz­dem gilt die Lan­deshaupt­stadt als schwieriges Pflaster für rechte Demon­stra­tio­nen. Der let­zte große Auf­marsch endete für die Neon­azis im Okto­ber 2004 in einem Debakel. Im Sep­tem­ber 2008 musste eine DVU-Kundge­bung vorzeit­ig abge­brochen wer­den, nach­dem ein Gen­er­a­tor der Ver­anstal­ter zer­stört wurde. Zulet­zt wurde im August die NPD-Deutsch­land­tour mit Schuh- und Eier­wür­fen auf dem Luisen­platz empfangen.

They did not pass!

Auch am kom­menden Sam­stag ist mit mas­sivem Wider­stand gegen die recht­sradikale Partei zu rech­nen. Der in diesem Jahr block­ierte NPD-Auf­marsch in Frank­furt und die erfol­gre­ichen Gegen­proteste in Brandenburg/Havel und Cot­tbus zeigen, dass es der Neon­azi-Szene im Land immer schw­er­er fällt, ihren Anliegen außer­halb kon­spir­a­tiv organ­isiert­er Aufzüge auf die Straße zu tra­gen. Für den 10. Novem­ber hat die NPD eine weit­ere Demon­stra­tion in Frank­furt angekündigt.

Die Proteste gegen die NPD begin­nen bere­its am 14. Sep­tem­ber. “They shall not pass” ruft für Fre­itag zu ein­er Vor­abbend­demon­stra­tion auf. Start­punkt ist um 19 Uhr der Haupt­bahn­hof Pots­dam. Für Sam­stag, den 15. Sep­tem­ber, sind ab 10 Uhr Proteste am Haupt­bahn­hof angekündigt. Die Polizei teilte mit, mit einem Großaufge­bot von 1.500 Ein­satzkräften vor Ort zu sein.

 

Ter­mine

12. Sep­tem­ber, 19 Uhr (Spar­ta­cus, Pots­dam): Vor­trag und Demo 1x1
14. Sep­tem­ber, 19 Uhr (Haupt­bahn­hof Pots­dam): Vor­abbend­de­mo
15. Sep­tem­ber, 10 Uhr (Pots­dam): Nazi­auf­marsch ver­hin­dern
15. Sep­tem­ber, 19 Uhr (Spar­ta­cus, Pots­dam): After­de­mo-Par­ty

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