(Inforiot) Als Reaktion auf den Artikel der Antifa Erkner zu einem rechten Konzert in Schöneiche hat sich der Schöneicher Bürgermeister Heinrich Jüttner in einem offenen Brief an die Antifagruppe gewandt. Wir dokumentieren an dieser Stelle dieses Schreiben zusammen mit dem dazu gehörigen Polizeibericht. Das Konzert, um das es geht, fand am Samstag, dem 6.12. statt und wurde von der Polizei aufgelöst. “Ungefähr 50 offensichtliche Neonazis aus der Region Erkner-Woltersdorf-Schöneiche” waren unter den Gästen, als die lokale Band “Die wilden Jungs” auftrat, so die Antifa Erkner.
Sehr geehrte Mitglieder der Antifa-Gruppe,
vielen Dank für Ihr Engagament. Aufgrund Ihres Eintrags im Gästebuch der Gemeinde habe ich folgenden Eintrag vorgenommen:
Die Gemeinde Schöneiche hat den Jugendclub nicht den Neonazis zur Verfügung
gestellt.
Vielmehr hat ein Jugendlicher eine private Geburtstagsfeier beantragt und
für diese private Geburtstagsfeier einen Vertrag abgeschlossen. Der Leiter
des Jugendclubs hat dieser Nutzung zugestimmt, da er den Jugendlichen kennt.
Ein Konzert für Neonazis wurde nicht angemeldet und das wäre auch nie
genehmigt worden.
Die Gemeinde wurde wohl vorsätzlich belogen und sehr geschickt ausgetrickst.
Es ist in der Gemeinde üblich, dass Jugendliche private Feiern (Geburtstag,
Jugendweihe usw.) im Jugendclub durchführen können.
Heinrich Jüttner
Bürgermeister
Ich würde mich freuen, wenn Sie diese Darstellung zur Kenntnis nehmen würden
und nicht mehr den falschen Eindruck in der Öffentlichkeit vermitteln
würden, die Gemeinde hätte die Räume den Neonazis zur Verfügung gestellt.
“Geburtstagsfeier” in Schöneiche aufgelöst (LOS)
(Polizei Brandenburg) Am 06.12.03 sollte in Schöneiche ein Skinheadkonzert stattfinden. Die Polizeibeamten der Wache Erkner haben mit Hilfe eines Verkehrsbetriebes gegen 21:50 Uhr den Veranstaltungsort, einen ehemaligen Jugendclub in der Puschkinstraße, lokalisiert. Den “Glatzen”, Bomberjacken und Springerstiefel nach gehörten die ca. 60 zumeist männlichen Teilnehmer der rechten Szene an. Sie stammten überwiegend aus Berlin. Eine Genehmigung für die als “Geburtstagfeier” deklarierte Veranstaltung konnten die 21- bzw. 27-jährigen Schöneicher Verantwortlichen nicht vorweisen.
In der Folge wurden zügig MEGA-Kräfte aus dem Barnim, der MEGA des hiesigen Schutzbereiches und weitere Polizeikräfte aus Strausberg, Fürstenwalde und Frankfurt (Oder) herangeführt.
Konsequent wurde die Veranstaltung zur Gefahrenabwehr als beendet erklärt und den anwesenden Personen nach einer Identitätsfeststellung Platzverweis erteilt.
Dem kamen fast alle anstandslos nach. Ihre Abreise nach Berlin wurde durch Polizeibeamte und BGS begleitet. Vier Personen wurden in Gewahrsam genommen, weil sie dem Platzverweis nicht nachkamen. In zwei Fällen kam es zu tätlichen Widerstandshandlungen gegen die Polizeibeamten, dabei wurden ein Beamter und eine Beamtin leicht verletzt.