Die Potsdamer Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der
Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) zeigt im Rahmen der
jährlich im April stattfindenden Gedenkveranstaltungen zur Befreiung der
nationalsozialistischen Konzentrationslager in Brandenburg am 13.04.2018
im Potsdamer Buchladen Sputnik den Dokumentarfilm „Sie nannten mich
Benjamin – Erhard Stenzel“. Der Film berichtet aus dem Leben von Erhard
Stenzel, dem letzten noch lebenden deutschen Résistance-Kämpfer und
Wehrmachtdeserteur. Als 17jähriger wurde Erhard Stenzel zur Wehrmacht
eingezogen. Als seine Einheit nach Frankreich verlegt wurde, desertierte
er und lief zum Widerstand über.
Generell steht bei der Veranstaltung thematisch der Widerstandskampf der
Résistance im Vordergrund. Etwa 1000 Menschen unterschiedlichster
Herkunft kämpften seit 1940 an der Seite der französischen Résistance.
Zu ihnen zählten neben Erhard Stenzel auch die Eltern unseres Gastes
Charles Melis.
Dr. sc. Charles Melis, 1944 in Südfrankreich geboren, ist der Sohn der
Résistancekämpfer Ernst Melis und der Niederländerin Reina
Wessels-Melis. Seine Eltern waren von Anbeginn des deutschen
Nationalsozialismus aktive Widerstandskämpfer an unterschiedlichen Orten
in Europa. Ernst Melis übernahm 1943 die Leitung der deutschsprachigen
Zeitung „Soldat am Mittelmeer“, mit der Aufklärungsarbeit unter den
Wehrmachtsoldaten geleistet wurde. Er war zudem Mitglied des Komitees
„Freies Deutschland“ für den Westen. Reina Melis hatte Kontakte zu einer
MOI-Partisanengruppe, arbeitete als Krankenschwester in Carcassonne und
hatte Verbindungen zum Wehrmacht-Verbindungsstab 682 in Carcassonne.
Ihre Informationen lieferte sie der Résistance. 1947 kehrten beide nach
Deutschland zurück und lebten und arbeiteten in Berlin.
Der Eintritt ist frei.
Wann: Freitag, der 13.04.2018, 19 Uhr
Wo: Buchladen Sputnik, Charlottenstr. 28, 14467 Potsdam
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