Skinheadkonzert aufgelöst
Skinhead-Konzert in Plessa aufgelöst
Über 100 Polizeibeamte im Einsatz
(LR) Über 100 Polizisten aus Südbrandenburg und Sachsen waren am Samstagabend in
Plessa im Einsatz und lösten ein Skinheadkonzert auf. Rund 300 Leute hatten
sich im kleinen Saal des Kulturhauses getroffen, wo nach Polizeiangaben zwei
Skin-Gruppen auftraten. In diesem Jahr hatte die Polizei zuvor schon zweimal
ähnliche Treffen in Plessa aufgelöst.
Als bekannt wurde, was sich im Kulturhaus abspielen sollte, informierte die
Polizei das Ordnungsamt des Amtes Plessa. Dieses forderte die Veranstalter
mit einer Verbotsverfügung gegen 21.45 Uhr auf, das Gebäude bis 22 Uhr zu
räumen. Die Polizei schritt in Amtshilfe ein.
Mit Schutzhelmen und kugelsicheren Westen ausgerüstet, setzten sie der
Veranstaltung konsequent ein Ende. Von sämtlichen Teilnehmern wurden die
Personalien festgestellt, Platzverweise erteilt und kontrolliert, ob sie
verfassungswidrige Embleme und Sprüche auf T‑Shirts und Jacken trugen. In
mehreren Fällen wurde man fündig, wie bei einem jungen Mann, auf dessen
T‑Shirt ein Hitlerzitat prangte. Zwei Männer im Alter von 21 und 39 Jahren
wurden wegen des Verdachtes der Verwendung von Kennzeichen
verfassungswidriger Organisationen vorläufig festgenommen.
Rund zwei Stunden dauerte es, bis die letzten Teilnehmer mit ihren Autos
davonfuhren. An den Autokennzeichen war abzulesen, aus welchen Landkreisen
sie kamen: Riesa-Großenhain, Kamenz, Sebnitz, Vogtland, Pirna, Dresden,
Elbe-Elster-Kreis und Oberspreewald-Lausitz-Kreis. Sogar aus der Uckermark
waren sie nach Plessa angereist.
Gegen Mitternacht hatten sich auch die letzten Grüppchen, die teils noch
lautstark auf sich aufmerksam machten, verzogen.
Keinerlei Verständnis zeigte der Leiter des Polizeischutzbereiches
Elbe-Elster, Sven Bogacz, gegenüber dem Betreiber des Kulturhauses. Dieser
hatte den Saal kurzfristig an die Veranstalter des Skin-Konzertes vermietet.
Er habe den Saal für eine «Böhse-Onkelz» ‑Disko vermietet und habe darüber
einen ordentlichen Vertrag abgeschlossen, sagte Pächter Danilo Graf. «Ich
muss doch auch sehen, wie ich mein Geld reinbekomme» , rechtfertigte er
sich. Um welche Klientel es sich dabei handele, habe er nicht gewusst.
«Das wird nicht noch einmal passieren» , bekräftigte der
Schutzbereichsleiter Sven Bogacz. Dem Amtsleiter wird er empfehlen, den
Vertrag mit dem Pächter zu kündigen, «da eine Gefahr für die Öffentlichkeit
besteht» . Ursprünglich habe das Konzert in Sachsen stattfinden sollen, sei
dann aber kurzfristig nach Plessa verlegt worden.
Skinheadkonzert aufgelöst
(BM) Plessa — Ein Skinheadkonzert ist am Sonnabendabend im südbrandenburgischen
Plessa (Elbe-Elster) von der Polizei aufgelöst worden. An dem Einsatz in dem
Ort nahe der Grenze zu Sachsen waren rund 100 Polizisten aus beiden Ländern
beteiligt. Die Beamten registrierten die Identität der 300 Konzertbesucher
im Kulturhaus, von denen viele aus dem benachbarten Sachsen kamen, und
nahmen zwei Rechtsextreme fest.