Antifaschistische Demonstration
Aufruf des ak_antifa:
Der Angriff auf die linke Kultureinrichtung „Olga“ in der Charlottenstraße in der Nacht vom 9. auf den 10. April stellt den derzeitigen Höhepunkt einer Reihe von Angriffen auf linke Projekte dar.
Es wurde bereits Anfang Februar ein Brandanschlag auf das „Archiv“ verübt und Fensterscheiben des „Chamäleon e.V.“ zerschlagen. Alle diese Projekte treten in der Öffentlichkeit als links auf und stehen somit in besonderer Weise im Blickfeld von Neonazis. Diese offensichtliche Ähnlichkeit jener Angriffe verwirrt den Blick des Polizeiapparats. Geübt am täglich Sudoku in der PNN, fühlt sich der polizeiliche Spürsinn vermutlich von einer so simplen Aufgabe unterfordert und spekuliert auf einen höheren Zusammenhang, als den, dass Neonazis schlicht keinen Bock auf Linke haben. Die Stadtpolitik ist vermutlich die einzige Verbündete im Kampf gegen das mittelschwere Sudoku und im gekonnten Wegsehen. Aus Angst vor schlechten Schlagzeilen und ausbleibenden Touristenströmen wird deshalb eilig Farbe bekannt. Dabei wird in totalitarismustheoretischer Natur nicht der Übergriff als solcher oder gar die hinter ihm stehende Ideologie verurteilt, sondern lediglich herumgeschwafelt: „Wir dulden keine gewalttätigen Angriffe – von welcher Seite und gegen wen auch immer“. Als ob es nicht offensichtlich wäre wer hier gegen wen Gewalt anwendet.
Die offizielle Umgangsweise mit neonazistischer Bedrohung lässt sich so oder ähnlich schon seit über einem Jahrzehnt beobachten. Ob nun Anfang der 2000er als die NPD verstärkt Aufmärsche durchführte, das Jahr 2005 in welchem Neonazis regelmäßig Übergriffe auf Linke verübten: es wird suggeriert, nicht die Neonazis seien das wirkliche Problem, sondern Antifaschist_innen die sich dagegen zur Wehr setzen und somit die berühmte „Gewaltspirale“ ankurbeln.
Linke Kultur ist nach wie vor der einzige Garant für den Kampf gegen kapitalistische Normierung, gesellschaftliche Unterdrückung und faschistische Bedrohung. Sie möchte die Menschen über die tatsächlichen Verhältnisse in denen sie arbeiten und leben aufklären und dem tristen Alltag ein freies und selbstbestimmtes Leben entgegensetzen. Die Abwehr des staatlichen und gesamtgesellschaftlichen Gewaltzusammenhangs ist dabei eine Grundvoraussetzung für Emanzipation. Wir lassen uns weder von Neonazis, der Polizei oder der Stadtpolitik davon abbringen.
Angegriffen wurden einige, gemeint sind wir alle!
Für eine emanzipative Gegenkultur!
Mittwoch 17.April // 17.30 Uhr // Potsdam- Brauhausberg