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Tafel erinnert an Nazi-Anschlag von Großbeeren

(Andreas Fritsche)An dem schmuck­en Häuschen in der Berlin­er Straße 58 in Großbeeren deutete bish­er nichts auf die Ereignisse hin, die sich hier in der Nacht zum 23. Feb­ru­ar 1933 zutru­gen. Das ändert sich jet­zt. An den Bran­dan­schlag in dieser Nacht und an die Fol­gen wird mit ein­er Gedenk­tafel erinnert.
Die Nazis woll­ten das Opfer als den Täter hin­stellen. Ange­blich hat­te der Sozialdemokrat Karl Schlom­bach das Gemein­de­haus in dem südlich von Berlin gele­ge­nen Ort angezün­det – also das Haus, in dem er selb­st wohnte. Tat­säch­lich gab es einen faschis­tis­chen Über­fall, bei dem Schlom­bach angeschossen wurde. Er musste ins Kranken­haus. Neun Fam­i­lien ver­loren ihre Unterkunft.
Zur Erin­nerung an die dama­li­gen Vorgänge wird am Son­ntag um 10.45 Uhr die Gedenk­tafel enthüllt. Finanziert wird dies durch den Eigen­tümer der Immo­bilie, die Woh­nungs­bauge­sellschaft Großbeeren. Das ist aber noch nicht alles. Am 20. März kommt ein »Stolper­stein« vor das let­zte Wohn­haus von Schlom­bach in der Birk­buschstraße 89 in Berlin-Steglitz. Mit dem Bran­dan­schlag von 1933 und mit dem Leben von Karl Schlom­bach beschäftigt sich der Region­al­forsch­er Fred Brud­er. Er set­zte sich für eine Gedenk­tafel ein. Karl Schlom­bach war Jugendleit­er der SPD-Wehror­gan­i­sa­tion Reichs­ban­ner in Großbeeren. Der Ver­such, ihm den Bran­dan­schlag unterzuschieben, scheit­erte. Offen­bar man­gels Beweisen ließ man die Anklage fall­en. Trotz­dem blieb der Mann in Haft, wurde erst zur Jahreswende 1933/34 aus dem KZ Son­nen­burg ent­lassen. 1944 sper­rten die Nazis ihn erneut ein. Im Feb­ru­ar 1945 starb Schlom­bach 47-jährig im KZ Bergen-Belsen. 

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