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Gegen rechtsoffene Querdenken-Spaziergänge in Strausberg

Seit Wochen tre­f­fen sich deutsch­landweit Men­schen zu soge­nan­nten „Spaziergän­gen“, um mit dieser Aktions­form gegen die Coro­na-Maß­nah­men, das Impfen und teil­weise auch gegen die Pan­demie an sich zu protestieren. Einige Teil­nehmende haben dabei tat­säch­lich berechtigte Kri­tik an einzel­nen Coro­na­maß­nah­men. Sie sind, wie die meis­ten von uns auch, nach 2 Jahren Pan­demie am Ende angekom­men und hal­ten die gesellschaftlichen Zustände nicht mehr aus. Doch anstatt sich um sol­i­darische Lösun­gen zu küm­mern (Nach­barschaft­shil­fen, Unter­stützung der Arbeit­skämpfe in den Kliniken, Forderung der Patent­freiga­be für Impf­stoffe), ver­weigern sie sich wis­senschaftlichen Erken­nt­nis­sen und gehen als ver­meintliche Freiheitskämpfer*innen auf die Straße. Dass bei ihren Aufmärschen auch aktive und gewalt­bere­ite Neon­azis mit- oder vorneweg laufen, scheint den meis­ten egal zu sein.

So beteiligten sich in Straus­berg von Anfang an bekan­nte Neon­azi-Kad­er rund um die Kam­er­ad­schaft AO Straus­berg sowie Mit­glieder der Nazi-Jugend­gruppe Divi­sion MOL. Dabei bepö­beln sie umste­hende Per­so­n­en, treten teil­weise ver­mummt auf und zeich­nen sich vor allem durch Gewalt­bere­itschaft aus – was ver­mut­lich auch das Haupt­mo­tiv zur Teil­nahme sein dürfte.

Erst kür­zlich, am 17. Jan­u­ar, wurde ein Pas­sant aus der Demo her­aus von zehn ver­mummten Neon­azis bedro­ht. Dieses Phänomen find­en wir nicht nur in Straus­berg. Die wenig­sten Spaziergänge dis­tanzieren sich klar von Neon­azis, in den meis­ten Fällen wer­den sie geduldet oder sog­ar mit offe­nen Armen willkom­men geheißen. Vielerorts sind Neon­azis sog­ar die Organisator*innen, so wer­den die Proteste in Witt­stock und Wit­ten­berge beispiel­sweise von der nation­al­sozial­is­tis­chen Partei „Der III. Weg“ ver­anstal­tet. Meist find­et die Organ­i­sa­tion in lokalen Telegram­grup­pen statt, so auch in Straus­berg. Hier wer­den immer wieder Dro­hun­gen gegen Ärzte aus­ge­sprochen, Aufrufe zum gemein­samen Einkaufen ohne Maske geteilt oder dazu aufge­fordert, Antifaschist*innen rauszuw­er­fen. Schein­bar fällt eine Abgren­zung nach links deut­lich leichter als gegenüber Neonazis.

So ist es für die Neon­azis ein leicht­es, sich an dem Spaziergän­gen zu beteili­gen und gewalt­bere­it aufzutreten. Kri­tik daran wird schnell unter dem Schlag­wort „Lügen­presse“ abgetan.

Wir fordern daher alle Teilnehmer*innen der Spaziergänge auf: Werft die Nazis von euren Ver­anstal­tun­gen! Wer Neon­azis Raum in seinen Ver­anstal­tun­gen ein­räumt, darf sich nicht wun­dern, mit ihnen in einen Topf gewor­fen zu werden.

Wir ste­hen gemein­sam für einen sol­i­darischen Umgang mit der Pan­demie, für Impfen als Selb­st- und Fremd­schutz und für gegen­seit­ige Unter­stützung in der Krise.

Darum kommt am 31. Jan­u­ar um 17:30 zum Mark­t­platz Straus­berg und protestiert mit uns gegen die Quer­denken-Spaziergänge und für einen sol­i­darischen Weg raus aus der Pandemie!

Gemein­samer Aufruf der VVN – BdA Kreisver­band Märkisch-Oder­land, der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Märkisch-Oder­land und Die Linke – Strausberg

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