Im Fall des Angriffs auf einen Deutsch-Äthiopier in Potsdam wird einer der beiden Tatverdächtigen am Donnerstag erneut dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe vorgeführt.
Der Richter entscheidet darüber, ob der Haftbefehl gegen den 29-jährigen Björn L. aus der Gemeinde Bergholz-Rehbrücke bei Potsdam aufrechterhalten bleibt. Generalbundesanwalt Kay Nehm ermittelt gegen Björn L. sowie gegen den zweiten Beschuldigten Thomas M. wegen versuchten Mordes.
Nehm hatte die Ermittlungen an sich gezogen, weil er von einem fremdenfeindlichem Hintergrund der Tat ausging. Der 30 Jahre alte Thomas M. aus Potsdam wird am 10. Mai wieder vor dem Haftrichter in Karlsruhe erscheinen.
Der gebürtige Äthiopier Ermyas M. war am Ostersonntag in Potsdam niedergeschlagen worden und hatte schwere Schädel-Hirn-Verletzungen erlitten. Der 37-jährige Familienvater mit deutschem Pass ist inzwischen wieder ansprechbar und wurde am Mittwoch zur Rehabilitation in ein Berliner Unfallkrankenhaus verlegt.
Die beiden Tatverdächtigen waren am 20. April festgenommen worden. Der Ermittlungsrichter des BGH hatte am 21. April Haftbefehle gegen sie wegen des Verdachts des versuchten Mordes erlassen. Bislang haben beide die Tat bestritten. Ermittler bekräftigten laut Zeitungsberichten, das Opfer habe den Streit selbst begonnen.