Neuruppin (dpa) Wegen versuchten Mordes muss sich vom kommenden Dienstag an ein 26-jähriger Mann aus Perleberg vor dem Landgericht Neuruppin verantworten. Der Beschuldigte, der sich selbst der rechten Szene zurechnet,
soll im August 2003 bei einem Dorffest einen jungen Mann brutal zusammengetreten haben, weil dieser Anhänger von Techno-Musik ist, teilte das Landgericht Neuruppin am Donnerstag mit. Der Vorfall ereignete sich in
Quitzöbel (Prignitz). Das Opfer erlitt ein schwere Gesichtsverletzungen und ein Schädelhirntrauma, überlebte aber.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Beschuldigte mit einer Gruppe Gleichgesinnter auf dem Fest. Als das Opfer zugab, die bei Rechten verabscheute Musik zu hören, habe der mehrfach einschlägig vorbestrafte 26-Jährige ihn unvermittelt angegriffen, zu Boden gerissen und etwa 15 Mal
mit Springerstiefeln auf Oberkörper und Kopf eingetreten. Dabei habe er den Tod des Mannes billigend in Kauf genommen, argumentiert die Anklagevertretung. Der Angreifer wurde noch in der selben Nacht verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Auf versuchten Mord steht laut Gesetz Freiheitsstrafe zwischen 3 und 15 Jahren. Für den Prozess sind mindestens drei Verhandlungstage geplant. Schon für Dienstag sind die ersten Zeugen geladen. Mit einem Urteil wird frühestens am 29. Januar gerechnet.