Potsdam — Die Arbeitsgemeinschaft Antifaschismus hat aus Kreisen des „Beirates zur Umsetzung des lokalen Aktionsplanes gegen Rechtsextremismus“ erfahren, dass die Polizei keinerlei Hinweise auf einen politischen Hintergrund der Schlägerei am vergangenen Freitagabend auf einem Spielplatz im Potsdamer Stadtteil Drewitz hat.
Dort wurde eine Gruppe Jugendlicher angegriffen, unter den Opfern befinden sich zahlreiche bekannte Personen aus dem Dunstkreis der Potsdamer Neonazi-Szene. Darunter auch zwei Personen, die beim Übergriff am 3. Juli 2005 in der Friedrich Ebert-Straße einen Antifaschisten und seinen Begleiter beinahe umgebracht hätten und weitere Personen, die wegen einschlägiger Delikte vorbestraft sind.
Polizei und Staatsanwaltschaft geben in ihrer ersten Pressemitteilung die Aussage der Angegriffenen als Tatsachen wider. So sind die entsprechenden Bemerkungen zum möglichen Tathergang als Tatsachen ausgegeben – ohne jegliche Einschränkung. „Dass die Polizei hier Rechtsextremisten blind vertraut, ist absolut unverständlich. Die Angegriffenen haben gute Gründe, die Unwahrheit zu sagen“, so Daniela Krasnic, Sprecherin der ag_antifa an der uni_potsdam.
„Wieder wird durch Polizei und Staatsanwaltschaft eine halluzinierte Gewaltspirale in Gang gesetzt und ein wechselseitiger Kleinkrieg zwischen Links und Rechts halluziniert. Dass solche Behauptungen jetzt ohne jeglichen Anhaltspunkt auf ein politisches Motiv in die Welt gesetzt werden, ist ein Skandal!“, so Krasnic weiter. Die ag_antifa an der uni_potsdam fordert nun personelle Konsequenzen – schließlich wird hier durch Polizei und Staatsanwaltschaft grundlos ein Klima der Angst geschürt. Das kann so nicht hingenommen werden!
Des Weiteren berichteten AnwohnerInnen des Spielplatzes am REWE-Markt in Drewitz, dass durch die Präsenz der Jugendlichen, die augenscheinlich nicht selten der rechten Szene zugeordnet werden können, andere Kinder und Jugendliche verdrängt werden. „Den rechten Jugendlichen muss hier klargemacht werden, dass sie im öffentlichen Raum nicht geduldet werden – wenn nötig durch polizeiliche Maßnahmen. Es kann nicht sein, dass Rechtsextreme öffentliche Räume besetzen und Jugendliche für ihre Ideen ködern“, so Daniela Krasnic abschließend.