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Warum tust Du nichts?“ – PRO-Gründung vorerst gescheitert

NEURUPPIN Die Partei Rechtsstaatlich­er Offen­sive (PRO) hat­te am Sonnabend , 15 Uhr, in den Neu­rup­pin­er Schlem­mer-Tem­pel ein­ge­laden. Jo Bent­feld werde – so die Ankündi­gung des PRO-Lan­desver­ban­des – anlässlich der Grün­dungsver­anstal­tung eines PRO-Ver­ban­des für Ost­prig­nitz-Rup­pin „unsere Vorstel­lun­gen für einen poli­tis­chen Neuan­fang in Bran­den­burg darstellen“. 

Der bis­lang auch im Rup­pin­er Land vor­wiegend durch seine Dia-Shows über Kan­da bekan­nte 72-Jährige stellte sich als „einen von unge­fähr hun­dert Nation­alökonomen in ganz Deutsch­land“ vor. Der seit 20 Jahren in Kana­da lebende Bent­feld habe „die Sit­u­a­tion in Deutsch­land bish­er aus der Ferne gut beobachtet“. Vor Wei­h­nacht­en hät­ten ihn dann seine Kinder und Enkel ange­sprochen: „Warum tust Du nichts für Deutsch­land?“ Dies habe für ihn den let­zten Auss­chlag gegeben, sich für das Wohl der Deutschen einzuset­zen. Bent­feld sagte, er habe über­haupt nichts gegen Aus­län­der, doch er habe etwas gegen Krim­inelle. Egal ob Deutsche oder Aus­län­der: „Ich sehe keinen Grund, weshalb wir hier Rauschgift- und Mäd­chen­händler dulden sollen.“ Zu diesem Zeit­punkt saßen im Saal elf Besuch­er, es wur­den im Ver­laufs des zweistündi­gen Vor­trags mit teil­weise, Dia­log-Charak­ter max­i­mal 15 Zuhörer. 

Bent­feld sagte: „Ich bin der PRO-Spitzenkan­di­dat für die Land­tagswahlen. Das ste­ht noch nicht ganz genau fest, aber Sie wer­den sehen, ich bin es. Der Lan­desvor­stand hat mich ein­stim­mig emp­fohlen. Mitte März tagt der Lan­desparteitag. Bis dahin bin ich Spitzenkan­di­dat in Lauer­stel­lung.“ Seit kurzem wohne er in Neu­rup­pin. Für drei Jahre will er in Deutsch­land bleiben: „Dann bin ich 75 und werde den Staffel­stab an einen Jün­geren weit­ergeben. Sie wer­den sehen, dass wir bis dahin in Bran­den­burg Ord­nung geschaf­fen haben. „ In zwei Jahren werde in einem von der PRO regierten Bran­den­burg die Arbeit­slosen­quote unter 10 Prozent rutschen. Eine Frau fragte nach, wie Bent­feld konkret dieses Ziel ver­wirk­lichen will. Es werde keine Mil­liar­den­gräber wie Lausitzring, Chip­fab­rik und Luftschiffhafen mehr geben. Und die Unternehmen sollen stark besteuert wer­den, die Arbeit­nehmer weniger. 

Immer wieder beschrieb Bent­feld, wie gut die kanadis­che Wirtschaft funk­tion­iere. Dort wür­den längst die großen Unternehmen besteuert. 

Ein Mann fragte, was Bent­feld von der Oster­weiterung der Europäis­chen Union halte. Der Ange­sproch­ene antwortete: „Von Anfang an fand ich das pos­i­tiv. Ich bin auch von Anfang an für die Ein­führung des Euro. Der Euro kam drei Jahre zu spät.“ Im Pub­likum wur­den Zweifel laut, dass der Euro dem ein­fachen Bürg­er etwas bringe. Hauptvorteil sei laut Bent­feld, dass es in weit­en Teilen Europas eine Währung gibt und die zuvor nach sein­er Darstel­lung zehn Prozent betra­ge­nen Umtauchge­bühren wegfallen. 

Vor allem wür­den er und die PRO die Staats-Neu­ver­schul­dung stop­pen und alte Schulden abbauen, ver­sprach Bent­feld. Es werde sich der Wille zu alten und bewährten Tugen­den wie dem preußis­chen Pflicht­ge­fühl ver­bre­it­en. Nach zwei Stun­den gelangte Bent­feld zur Erken­nt­nis, dass es offen­bar nichts mehr zu disku­tieren gebe und stellte fest: „Wer jet­zt bere­it ist, uns beizutreten, kann das sofort tun.“ Der Wille dazu schien ger­ing aus­geprägt. Eine Frau trat zwar an den Ver­sprechen­den her­an. Doch ihr ging es darum, dass sich Bent­feld für die Bürg­erini­tia­tive Freie Hei­de ein­set­zen möge. Schließlich sagte der Ref­er­ent: „Das war heute erst mal ein Vor­fühlen und erstes Ken­nen­ler­nen. Sie haben unen­twegt die Möglichkeit, mit mir zusam­men­zuar­beit­en.“ Die Grün­dung fiel aus. 

Bent­feld als Poli­tik­er – Ein Wille, kein Weg

Schus­ter, bleib bei deinen Leis­ten! Im Falle des Aben­teur­ers Jo Bent­feld, der bis­lang mit Vorträ­gen über Nor­damerikas Wild­nis faszinierte, ist die alte Lebensweisheit abso­lut zu empfehlen. Es gelang Bent­feld nicht ein­mal, das spär­liche Pub­likum im Schlem­mertem­pel zu überzeu­gen. Vielfach sein Loblied auf Kana­da, das fast schon ein Schlaraf­fen­land sein muss. Bent­feld kann viel ver­sprechen. Allein: Es wird – ohne Wun­der – kein von der PRO regiertes Bran­den­burg geben. Und selb­st im Falle jenes Wun­ders würde Bent­feld wenig bewirken. Denn ihm fehlen offen­sichtlich Lösungsan­sätze. Die Reichen besteuern wollen auch die Glob­al­isierungs­geg­n­er. Sie sind wie Bent­feld chan­cen­los. Hohe Steuern für Großun­ternehmer wür­den dazu führen, das diese mas­siv ins Aus­land abwan­dern. Das brächte mehr Arbeit­slose. Der Blick nach Ham­burg zeigt, dass die PRO schon an einem Weltverbesser­er scheit­erte. Bent­feld ist bish­er Spitzenkan­di­dat in Wartestel­lung. Doch wer wartet auf den Poli­tik­er Jo Bentfeld?

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