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Antifaschismus

Was wollen die FNUMler?

Pin­now — Seit einiger Zeit agieren im Einzugs­bere­ich von Anger­münde Recht­sex­trem­is­ten, die sich “Freie Nation­al­is­ten Uck­er­mark” (FNUM) nen­nen. Sie sehen sich selb­st als losen parteiun­ab­hängi­gen Zusam­men­schluss junger Frauen und Män­ner, die frei von sämtlichen Organ­i­sa­tions­for­men oder Vere­inen agieren.

Ein Zusam­men­schluss, auch wenn er lose ist, hat natür­lich immer eine Organ­i­sa­tions­form und in diesem Fall sog­ar eine Plat­tform: die Web­site “freienationalistenum.homepage start.de”.

Ein Teil der Gruppe war zuvor bei den “Hate­core War­riors Uck­er­mark” (HCWU) organ­isiert, die sich anfangs in Pren­zlau, dann in Parstein (Barn­im) trafen. In Parstein ste­ht der Gruppe auch heute noch ein Raum zur Ver­fü­gun­gen, der etwa 20 Leuten bequem Platz zum Feiern und Disku­tieren gibt.

Der Name Hate­core ori­en­tierte sich an der gle­ich­nami­gen Musikrich­tung. Das haben die FNUM­ler aufge­brochen. Sie for­mulieren expliz­it: “Wir gren­zen keinen deutschen Jugendlichen aus und fra­gen auch nicht was er vor 1 oder 2 Jahren gemacht hat. Es ist egal wie du aussiehst und was für Musik du hörst.”

Ganz aufs Gestern ausgerichtet

Aktuelle poli­tis­che Forderun­gen find­et man bei der FNUM wenige. Man kann alles unter der Über­schrift “völkische Iden­tität” zusam­men fassen. Dazu gehören Punk­te wie die humane, aber unab­d­ing­bare und schnelle Rück­führung von Aus­län­dern in ihre natür­lichen Heimatlän­der (Aus­län­der raus), den volks­feindlichen und mul­ti­kul­turellen Wahnsinn zu stop­pen, oder die Ein­führung der Volks­ge­mein­schaft als ökonomis­che Grund­lage. Dass hin­ter der­ar­ti­gen Forderun­gen auch wirk­lich poli­tis­che Konzepte steck­en, darf get­rost bezweifelt wer­den. Allerd­ings haben einige FNUM­ler in ihrer Zeit als Autonome Nation­al­is­ten und Hate­core War­riors an Schu­lun­gen in Pren­zlau und Parstein teilgenom­men. Die gal­ten allerd­ings erst ein­mal der Selb­stfind­ung als Autonomer Nationalist.

Um völkisches Gedankengut zu legit­imieren, muss natür­lich die Rolle der Nazis in der deutschen Geschichte rel­a­tiviert wer­den. In diesem Zusam­men­hang war es für die FNUM­ler wichtig am Volk­strauertag 2009 ein soge­nan­ntes Heldenge­denken zu insze­nieren, beziehungsweise sich daran zu beteili­gen. Natür­lich wird auch auf der Web­site für den 13. Feb­ru­ar in Dres­den mobil­isiert, wo ja regelmäßig gegen den “Bomben­holo­caust” – was für eine per­fide Ver­mis­chung von Real­itäten – demon­stri­ert wird.

Die von den FNUM­lern angestrebte Wieder­her­stel­lung der Volkssou­veränität auf nationaler und inter­na­tionaler Ebene bedeutet nichts anderes als die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land zu zer­stören und ein völkisches Deutsches Reich zu errichten.

Im Nachk­lapp wird dann noch eine kon­se­quente Bestra­fung von Kinder­schän­dern gefordert. Dazu die Abschaf­fung “rechtswidriger Para­graphen wie §86/a — §129/a — §130”. Die FNUM­ler beto­nen, friedlich agieren zu wollen und wür­den sich über die Abschaf­fung der soge­nan­nten Pro­pa­gan­dade­lik­te jeglich­er staatlichen Repres­sion entziehen können.

Dass es mit dem Friedlichen nicht immer ganz gelingt, zeigt das plöt­zliche Ver­schwinden des Forums auf der FNUM-Web­site. Dort war Ende Dezem­ber 2009 nachge­fragt wor­den, ob es denn stimme, dass drei FNUM­ler einen Kam­er­aden in Eber­swalde platt gemacht hät­ten. Es wurde eine Stel­lung­nahme angekündigt, die dann in Form der Schließung des Forums erfolgte.

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