Cottbus (dpa) Die Wendische Volkspartei (Serbska Ludowo Strona — SLS) hat ihre brandenburgische Landesliste für die Bundestagswahl aufgestellt. Bei einem Parteitag am Montagabend in Cottbus wählten die elf Teilnehmer den Generalsekretär Henry Matusch aus Bohsdorf (Spree-Neiße) auf den ersten Listenplatz. Der Parteivorsitzende Hannes Kell aus Striesow (Spree-Neiße) kam auf Platz zwei. Wie Kell am Dienstag sagte, sei die Wahl der sächsischen Landesliste mangels Teilnehmer verschoben worden. Sie solle nun an diesem Mittwoch in Kamenz nachgeholt werden.
Der Parteitag beschloss außerdem den Zusatz “Lausitzer Volkspartei” für den Parteinamen. “Auf diese Weise wollen wir den regionalen Charakter unserer Partei stärker betonen,” erläuterte Kell. Eine Wendische Volkspartei existierte bereits seit den 1920er Jahren, bis sie 1933 von den Nationalsozialisten verboten wurde. Mit ihrer Neugründung im März 2005 in Cottbus wollen die Sorben/Wenden ihren politischen Einfluss neben dem Sorbenverband Domowina erhöhen.
Die Wendische Volkspartei — Lausitzer Volkspartei kann nur zur vorgezogenen Bundestagswahl antreten, wenn der Bundeswahlausschuss ihr am 12. August den Minderheitenstatus zuerkennt. Dann entfielen die Fünf-Prozent-Hürde und das Sammeln von je 2000 Unterschriften für die beiden Landeslisten. Die Partei hat den Angaben zufolge jetzt 38 Mitglieder. Sie will sich im Wahlkampf vor allem mit Themen wie Bildung, Infrastruktur und Umwelt bei den Wählern bekannt machen.