Fürstenwalde — Der geplante Verkauf des einstigen Militärbunkers “Fuchsbau” bei Fürstenwalde (Oder-Spree) durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) an einen privaten Investor hat den Verfassungsschutz des Landes Brandenburg auf den Plan gerufen. Nach einem Bericht der Berliner Morgenpost vermuten Sicherheitskreise einen verdeckten Schachzug von NPD-Funktionären.
Nach Informationen der Morgenpost soll die 7500 Quadratmeter große Immobilie mit 190 Hektar Waldfläche für rund eine Million Euro an einen Holzhändler aus Solingen (Nordrhein-Westfalen) verkauft werden. Sicherheitskreise sehen demnach die “Stiftung Kontinent Europa” als Geldgeber des Holzhändlers. Als sogenannter “Deutschland-Beauftragter” der Stiftung fungiert der NPD-Funktionär Andreas Molau. Der ehemalige Waldorflehrer wollte im nur drei Kilometer entfernten Rauener Gut Johannesberg ein NPD-Schulungszentrum errichten. Molau hatte zunächst das Gut erwerben können. Wegen eines Formfehlers konnte der Kauf aber rückgängig gemacht werden.
“Bau sei mit brisanter Technik”
Eine genaue Prüfung des Sachverhalts sieht der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Danckert dem Bericht zufolge “als zwingend geboten an. Der Bunker sei keine x‑beliebige Immobilie, so Danckert. Der Bau sei mit brisanter Technik vollgestopft. Zu DDR-Zeiten war demnach hier die streng geheime Luftabwehr-Zentrale des Warschauer Paktes untergebracht. Viele technische Anlagen seien noch voll funktionsfähig.
BIMA-Sprecherin Melanie Matz wollte auf Anfrage der Morgenpost weder bestätigen noch dementieren, dass es sich beim Interessenten um den Holzhändler handelt: “Der Kaufinteressent mit dem besten Kaufangebot ist der Bundesanstalt aus anderen Grundstücksgeschäften bekannt und lediglich an der Nutzung der forstwirtschaftlichen Flächen interessiert, die den Bunker umgeben und die den eigentlichen Kaufgegenstand ausmachen.”