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1.200 ehemalige KZ-Häftlinge wollen kommen

(Berlin­er Zeitung, Mar­tin Kles­mann) ORANIENBURG. Zum 60. Jahrestag der Befreiung der brandenburgischen
Konzen­tra­tionslager im April 2005 wer­den rund 1 200 ehe­ma­lige Häftlinge aus aller Welt in der Gedenkstätte Sach­sen­hausen erwartet. Dies sei wahrschein­lich für viele Zeitzeu­gen der let­zte Ter­min, zu dem sie an den Ort
ihrer Qualen während der NS-Zeit zurück­zukehren kön­nen, sagte Gün­ter Morsch, der Leit­er der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten, am Dien­stag in Oranien­burg. Er forderte die Län­der Berlin und Bran­den­burg sowie den Bund
auf, die Anreise der vie­len älteren Men­schen finanziell und organ­isatorisch zu unterstützen. 

Bere­its am 14. April 2004 wird in der Gedenkstätte Sach­sen­hausen in Anwe­sen­heit von Kul­turstaatsmin­is­terin Christi­na Weiß das neue Besucher­in­for­ma­tion­szen­trum eröffnet. Dann wird auch ein Besucherleitsystem
mit zwei Meter hohen Ste­len instal­liert sein und es wird an 37 Orten ein akustis­ches Infos­ys­tem geben.Morsch: “Es find­et ein Par­a­dig­men­wech­sel in der Gedenkstätte statt: Wir wollen nicht nur Fried­hof und Gedenko­rt sein, son­dern auch ein zei­this­torisches Muse­um mit Besuch­erser­vice sein.” Nach
Abschluss der Umbauar­beit­en sollen auch die südlich des KZ-Gelän­des gele­ge­nen SS-Trup­pen­lager stärk­er ins Blick­feld rück­en. Der Besuch­er wird­wieder ent­lang der alten Lager­straße in den ehe­ma­li­gen KZ-Kom­plex geführt.
Bis zum 60. Jahrestag am 17. April 2005 soll zudem der neue zen­trale Gedenko­rt, die Hin­rich­tungsstätte “Sta­tion Z”, umgestal­tet werden. 

In den KZ-Gedenkstät­ten wer­den in den kom­menden Monat­en mehrere Ausstel­lun­gen die SS-Ver­brechen the­ma­tisieren. In den his­torischen Barack­en des ehe­ma­li­gen Kranken­re­viers wird im Novem­ber eine großflächige Ausstel­lung über die grausamen medi­zinis­chen Exper­i­ment an Häftlin­gen gezeigt. Und in
der KZ-Gedenkstätte Ravens­brück wird am 17. Okto­ber 2004 die
Dauer­ausstel­lung “SS-Auf­se­herin­nen im Frauen-Konzen­tra­tionslager Ravens­brück” eröffnet. 

Gedenkstät­ten­leit­er Morsch bedauerte am Don­ner­stag, dass das Zuchthaus Bran­den­burg-Gör­den, in dem zur NS-Zeit auch Erich Honeck­er ein­saß, nun doch nicht der Stiftung über­lassen wird. Die neue Ober­bürmeis­terin Dieltind Tie­mann (CDU) habe angekündigt, dass die Stadtver­wal­tung aus Spar­grün­den nun
doch weit­er in dem Gefäng­nis­bau ihren Sitz haben werde. Jenes Gefäng­nis habe zu DDR-Zeit­en eine größere Rolle als bish­er bekan­nt, sagte Morsch.

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