Anti-NPD-Plakat im Stadtbild
Transparant am Rande der Kundgebung am alten Markt: “Den deutschen Zuständen ein Ende setzen”
Eine Bürgerin bestaunt die Antifas
Rund 250 BürgerInnen und Antifas protestierten am Samstag in Potsdam gegen den zeitgleich stattfindenen Aufmarsch der NPD. An der Nazidemo, die im Plattenbau-Vorort Drewitz unter dem Motto “Gegen US-Terror; kein Blut für Öl!” stattfand, beteiligten sich rund 100 Faschisten. Nach Polizeiangaben wurden im Laufe des Tages 10 Antifas und ein NPDler verhaftet.
Die BürgerInnen versammelten sich zu einer Kundgebung am Alten Markt um, so der offizielle Wortlaut, “Farbe zu bekennen”. Brandenburgs Ministerpräsident räumte ein, dass das Thema Rechtsextremismus weiterhin hoch aktuell sei (siehe: Der Mord von Potzlow), Potsdam Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) betrieb in seinem Redebeitrag Standort-Pflege: Er warnte davor, dass die brandenburgische Landeshauptstadt mit der Symbolik der NPD in Verbindung gebracht werden könnte. Die Kundgebung fand fern ab der Nazidemo statt, die von der Polizei nach Drewitz verlegt worden war.
Die Antifas versuchten ihrem Protest direkt an der Nazidemo Ausdruck zu verleihen; ein immenses Polizeiaufgebot verhinderte dies. An einer Drewitzer Kreuzung blieb der Großteil der Nazigegner von der Polizei bewacht versammelt, ohne die Demo zu Gesicht zu bekommen.
In den Abendstunden wurden von Vermummten in der Potsdamer Innenstadt Schaufensterscheiben eingeworfen. Es entstand ein Sachschaden von 40.000 Euro, 16 Scheiben gingen zu Bruch, unter anderem in einem Sexhop. Die Polizei vermutet die TäterInnen in der “linksautonomen Szene.”
Bereits für den 21. Dezember ist die nächste Nazidemo angekündigt. Dann wollen freie Kameradschaften um den Neonazi Christian Worch “gegen Jörg Schönbohm” marschieren, da dieser mitverantwortlich für das Verbot des Nazigedenkens am so genannten Volkstrauertag in Halbe sei.
Weitere Berichte
<a href=“Anhänger der NPD demonstrierten in Potsdam
Bericht bei Indymedia
Bericht der MAZ
Bericht der MOZ
mit weiteren Infos
Eine etwa 100-köpfige Antifa-Kundgebung im Neubauviertel Drewitz
Bereitstehende, vollbesetzte Polizeiautos
Drewitzer AnwohnerInnen beobachteten die Kundgebung
Im Hintergrund: Wasserwerfer