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100 sorbische Orte wurden von den Nazis umbenannt

(LR, 9.5.) 1937 wurde den Sor­ben der Gebrauch der Mut­ter­sprache unter­sagt, jegliche
Pressear­beit ver­boten und sor­bis­che Insti­tu­tio­nen wie die Domow­ina und die
wis­senschaftliche Gesellschaft “Masi­ca Serb­s­ka” zwangsweise aufgelöst. 

Zudem erfol­gte die Umbe­nen­nung von mehr als 100 Ortschaften, die ihren
anges­tammten sor­bis­chen Namen aufgeben mussten. Drei Jahre später wird in
einem geheimen Dossier des SS-Sicher­heits­di­en­stes mit­geteilt, dass die
Mehrheit der Wen­den sich zum Nation­al­sozial­is­mus beken­nt; trotz­dem sei es
notwendig, die wendis­che Sprache auszurotten. 

Und was geschah nach der Nieder­schla­gung des Nation­al­sozial­is­mus” Im Mai
1945 kann sich die Domow­ina wieder in Bautzen etablieren, ein Jahr später
wird sie auch in der Nieder­lausitz wieder gegrün­det. Die Rechte der Sorben
in Sach­sen und Bran­den­burg wer­den durch Geset­ze und Verord­nun­gen geregelt,
aber wie wur­den sie umge­set­zt” Schulen wer­den eröffnet, Vere­ine unterstützt,
Ver­lage pub­lizieren in sor­bis­ch­er Sprache. Und doch ver­schwinden die
Tra­ch­t­en­träger aus dem All­t­ag, geht viel his­torisches Wis­sen verloren. 

Dr. Peter Schur­mann von der Zweig­stelle für Nieder­sor­bis­che Forschun­gen und
Stef­fen Krestin, Leit­er der Stadt­geschichtlichen Samm­lun­gen, wollen in der
RUND­SCHAU-Rei­he “Geschicht­en zur Stadt­geschichte” am Dien­stag, 10. Mai,
19.30 Uhr, im Zelig (Friedrich-Ebert-Straße) eini­gen Spuren nachgehen.

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