(LR, 9.5.) Auf den sowjetischen Ehrenfriedhöfen in Forst und in Döbern wurde gestern
der Opfer der Zweiten Weltkrieges gedacht. In Döbern waren Vertreter aus
Politik, Kirchen, Vereinen und der Schule zu der offiziellen
Gedenkveranstaltung der Stadt gekommen.
Das Spremberger Bläserquintetts und der Männerchor bildeten des
musikalischen Rahmen. Bürgermeister Eberhard Koch (FDP) erinnerte an die
Leiden und Opfer von Andersdenkenden, Juden, Christen, Sinti und Roma sowie
der Zwangsarbeiter aus allen Teilen Europas. Nach Stalingrad sei das
Kriegsgeschehen in das Land zurückgekehrt, von dem aus es seinen Anfang
nahm. Koch gedachte insbesondere der jungen Soldaten, die das Ende des
Krieges vor Augen hatten und nun fern der Heimat in Döberner Erde ruhen.
Gleiches träfe auch für die jungen deutschen Soldaten zu, die unweit des
Ehrenmals auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe fanden. Koch appellierte an die
Jugend, sich mit den Ereignissen zu befassen, denn um den Krieg zu hassen,
müsse man wissen, was Krieg sei.
In Forst hatte der Verband der Verfolgten der Naziregimes / Bund des
Antifaschisten (VVN/BdA) die Gedenkveranstaltung auf dem sowjetischen
Ehrenfriedhof an der Frankfurter Straße organisiert. Für die Forster
Stadtverwaltung und die CDU-Fraktion sprach Peter Hans, für die PDS-Fraktion
Ingo Paeschke und für die SPD-Fraktion Helmut Ließ.
Zuvor hatte der VVN/BdA am Denkmal für hingerichtete Wehrmachtsangehörige
sowie am Grab eines polnischen Zwangsarbeiters in Bohrau Blumen
niedergelegt. Der Vorsitzende des VVN/BDA, der Theologe Heinrich Fink, wird
am 20. Mai um 18.30 Uhr in der Grundschule am Pestalozziplatz über die
Gründe des Holocaust sprechen.