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12.1. FF/O: Die Auswertung

Für viele Men­schen auf der Welt, war dies wohl ein
ganz nor­maler Sam­stag: wieder sind zehntausende
Men­schen ver­hungert, an dem HI-Virus gestor­ben oder
in Folterknästen zu Tode geprügelt worden.
Die Armut von 5/6 der Welt­bevölkerung ist noch
schlim­mer gewor­den, was men­sch sich kaum noch
vorstellen kann. Viele umge­hen dieses Prob­lem des
Vorstel­lens bzw. Nach­denkens mit geflegter
Unter­hal­tung Marke ProSieben oder RTL2

Wenn wir schon von all den toten Entertainment-
Junkies sprechen, ist noch zu sagen, dass es auch
für sie wieder ein ganz nor­maler Tag war: ein
weit­er­er Tag wo reich­lich Bier getrunk­en wurde und
sich Sport im TV reinge­zo­gen wurde, ein weiterer
Tag Ver­dum­mung, ein weit­er­er Schritt ins psy­chis­che sowie physis­che Grab.
Auch die Bonzen dieser Welt haben wie­der­mal einen
ganz nor­malen Sam­stag ver­bracht. Ein­mal mehr
Mil­liar­dengewinne auf Kosten des größten Teils der Erdenmenschen.
Auch hier in der BRD alles wie immer: Rassistische
und Sex­is­tis­che Anmache und Übergriffe,
Kon­sumorgien in den großen Kaufhaus­ket­ten, Hetze
gegen jegliche linke Oppo­si­tion und für den
3.Weltkrieg aus der bürg­er­lichen Presse.An sich nicht ungewöhn­lich, oder?
In Frankfurt/Oder bietet sich, welch Wun­der, nun auch keine Beson­der­heit an. 

Die IWG(Interessengemeinschaft für die
Wiedervere­ini­gung Gesamt­deutsch­land) organisierte
einen Nazi­auf­marsch, dem rund 30 Faschos folgten.
Diese waren u.a. auch aus Guben(dem nächsten
Auf­marschort der IWG am 9.02.) sowie Nord­bran­den­burg vertreten.
Eigentlich ist eine solche Zusam­men­rot­tung von
Nazis eine Nor­mal­ität die das tägliche Stadt­bild inF­fo. prägt.
Den­noch, kon­nte dies­mal auch noch etwas anderes
Wahrgenom­men wer­den: der wohltuende Duft, der
elek­trisierende Klang und das durch­drin­gende Gefühl von Widerstand.
Wider­stand gegen den Auf­marsch vor Ort aber auch
Wider­stand gegen die Herrschende Ord­nung der Welt.
Diese Ord­nung ist der Ursprung des Elends von
Mil­liar­den, der Zer­störung der Natur, der
Unter­drück­ung und Entrech­tung, der Zer­störung des men­schlichen Geistes.
Der soge­nan­nte staatliche Antifaschis­mus ist ganz
eng verknüpft mit dem staatlichen Rassismus.
In Frank­furt bedeutet dies, dass ein­er­seits Werbung
dafür gemacht wird Opfern zu Helfen, andererseits
wie schon gewohnt, von Polizei,Presse und
Lokalpoli­tik­ern eine Het­ze gegen Asylbewerberinnen
betrieben wird, die den Nazis, recht­en Pro­lls und
deren Eltern und Fre­un­den eine grosse Unterstützung
und einen großen Rück­halt, für ihren hemmungslosen
Hass auf alles was sie nicht für nor­mal hal­ten, gibt.
Da dies alles schon vie­len klar ist soll es auch nicht weit­er darum gehen.

Wichtiger ist die Darstel­lung des Geschehenen aus
unser­er Sicht und die Selb­stkri­tik die sich daraus
ergibt, sowie natür­lich, wenn es ange­bracht ist,
uns selb­st zu loben. Wichtig ist das, für eine
Per­spek­tive, für die eigene Weit­er­en­twick­lung sowie
die Suche nach entschlossen­er Offensive. 

Als vor einiger Zeit die Mel­dung ankam, dass die
IWG in Ffo. auf­marschieren will, waren erst­mal alle
gen­ervt, aber blick­ten dem Auf­marsch auch mit
Erwartung auf aktiv­en Wider­stand entgegen.
Bei der Mobil­isierung für antifaschistischen
Wider­stand gegen die Revan­chis­ten, wur­den einige
Fehler gemacht: In Ffo. selb­st wurde der Termin
nicht weit genug herumge­tra­gen, es gab keine
Infover­anstal­tun­gen oder son­stiges. Allein in dem
ziem­lich spät gekomme­nen Inter­net-Aufruf waren ein
paar Infor­ma­tio­nen zu der IWG, zu Patel­la sowie
möglichen Naziteil­nehmern gegeben. 

Da die Inter­net-Veröf­fentlichung auch dies­mal nicht
auf große Res­o­nanz stiess, muss über­legt wer­den, ob
das an der Art und Weise liegt oder ob das Netz als
Mobil­isierungsmit­tel von uns als zu hoch geschätzt wor­den ist. 

Es sind aber noch andere Dinge vorher passiert.
Zum einen gab es nach der let­zten Nazide­mo im
Sep­tem­ber ein Gespräch mit Gericht, Stadtpolitikern
und Polizei. Bei diesem Gespräch wurde das brutale
Vorge­hen der Bullen gegen die Gegendemonstranten
kri­tisiert. Von Seit­en der Polizei wurde alles auf
die Entschei­dung des Gerichts zur Aufhe­bung des
Ver­botes abgeschoben bzw. die Gegendemonstranten
wur­den zu Unruh­es­tiftern ernannt.Die Vertreterin des Gerichts, meinte sich als
Lieb­haberin des Grundge­set­zes äussern zu müssen und
wies auf die Notwendigkeit hin, dass Nazis das
Recht haben ungestört ihren faschis­tis­chen Dreck zu
ver­bre­it­en und durch die Strassen zu ziehen.
Weit­er­hin, wurde noch kri­tisiert, dass die damalige
Route durch mehrere Stadt­bezirke lief und mensch
damit nicht ger­ade von ein­er neg­a­tiv­en Einstellung
von den Behör­den gegenüber den Nazis zu sprechen war.
Zum anderen wurde der Auf­marsch am 12.01. bere­its 2
Wochen vor dem Ter­min von staatlich­er Seite erlaubt.
Damit war auf dieser Ebene kein Ergeb­nis des genan­nte Gespäch­es sichtbar.
Am Tag des Auflaufes waren anfänglich nur ein paar
Nazis am Bahn­hof zu sicht­en, die aber von allen
Seit­en, von der Polizei geschützt wurden. 

Nach und nach wur­den es mehr, bis die ca. 30
Schweine mit einiger Ver­spä­tung loszogen.
Inzwis­chen hat­ten sich etwa 100 Gegendemonstranten
einge­fun­den, welche von starken Polizeiket­ten daran
gehin­dert wur­den, den Bahn­hof zu betreten.
Von allen Seit­en macht­en die Bullen Videos von den Anwe­senden Antifaschistinnen.
Bere­its einige Zeit vor dem Beginn der Nazisdemo
gab es laut­starken Protest mit Trommeln(auch auf
Kochtöpfen), Pfeifen sowie Liedern. 

Einige der Gegen­demon­stran­ten waren von Kopf bis
Fuss in ein weisse Stof­fanzüge eingekleidet.
Als sich die Faschis­ten dann in Bewe­gung setzten,
kon­nten die Bullen nur mit viel Mühe verhindern,
dass sich die Antifas bere­its dort auf die Strasse begaben.
Wie nicht anders zu erwarten sah diese Mühe so aus,
das Jugendliche und auch Ältere geprügelt und getreten wurden.
Es gab mas­siv Beschimp­fun­gen gegen sie, und um dem
ganzen noch die Kro­ne aufzuset­zen standen hinter
den aggres­siv­en Bullen auch solche mit Hunden.
Die Hunde wur­den die ganze Zeit über ange­heizt und
die Antifas wur­den mit den Hun­den bedroht.
Nur vere­inzelt zeigte das Vor­ange­gan­gene Gespräch
mit der Polizeiführung Erfolg, was dann so aussah,
dass ein Bulle einen anderen, der sehr offen mit
den Nazis sym­pa­thisierte stoppte, als dieser auf
ein junges Mäd­chen los­ge­hen wollte. 

Also die Braunen marschierten den Bahnhofberg
hin­unter. Noch bevor sie unten waren, hat­ten es
große Teile der Antifas geschafft, zur näch­sten Kreuzung zu gelangen.
Die Nazis began­nen da ihren Weg um den Dres­d­ner Bank/S­parkassen-Kom­plex herum.
Am Anfang waren viele Möglichkeit­en, da um zu
stören aber diese wur­den nur vere­inzelt wargenommen.
Doch als die Faschor­at­ten ger­ade die Hälfte des
Weges geschafft hat­te, gab es eine erste Sitzblockade.
Diese Block­ade erre­ichte es, dass die Nazis erstmal
ein paar Minuten ste­hen mussten und danach auf den
Gehweg umgeleit­et wur­den. In dieser Situation
flo­gen dann auch einige Schnellbälle.
Allerd­ings waren die Bullen im Gegen­satz zur
Sitzblock­ade auf Kon­fronta­tion aus und jagten eini­gen Leuten gezielt hinterher. 

Nach der Kurve formierte sich wieder eine
Sitzblock­ade, die sofort von den Bullen umringt
wurde um zu ver­hin­dern, dass noch mehr Menschen
sich anschliessen. Diese Men­schen umgin­gen das
Prob­lem ganz ein­fach indem sie etwas 10 Meter
weit­er eine 2. Sitzblock­ade machte. 

Nach etwa 10 Minuten Wartezeit für die Faschisten,
die sich schon unwohl fühlten und allerlei
dümm­liche Sprüche bracht­en, wur­den diese dann erneut über den Gehweg umgeleitet.
Sofort wur­den den Antifas der Weg versper­rt um den
Nazis einen Weit­er­gang möglich zu machen.
Diese liefen dann ger­adewegs zum Bahn­hof zurück,
Georg Patel­la hielt noch eine tod­lang­weilige Rede
und schon war das Spek­takel vorbei.
Let­z­tendlich denken wir, dass die gan
ze Geschichte
eher pos­i­tiv für uns ist. Schlecht ist sicherlich,
dass die Ärsche demon­stri­eren durften, und dass das
auch kon­se­quent von den Bullen durchge­set­zt wurde.
Zu dieser Kon­se­quenz gehörten wie schon gesagt auch
einige gewalt­tätige Ausraster. 

Aber gut ist sicher­lich, dass die Route dies­mal so
kurz war, dass wohl kaum viele Men­schen diese
Scheisse ertra­gen mussten. Das Ganze war eher so in
der Art: aus dem Zug/Auto ein­mal die Strasse
runter, um den Block herum und wieder zurück.
Die gesamte Zeit, war auf­grund der Laut­stärke der
Gegen­demon­stran­ten, von den Nazis wenig zu hören.
Mit ins­ge­samt 3 Sitzblock­aden auf der kurzen
Strecke kön­nen wir auf jeden Fall von einem Erfolg
sprechen. Bei den Sitzblock­aden selb­st, verhielt
sich die Polizei nicht kon­fronta­tiv, was wir als
pos­i­tiv aus den Rei­hen von denen sehen. 

Ins­ge­samt, kann men­sch sagen, dass es für uns
Prob­leme gibt, viele Men­schen aus anderen Städten
zu mobil­isieren. Denen die, den­noch den Weg auf
sich genom­men haben, möcht­en wir danken und freuen
uns schon auf ein Widersehen(dass kann vor allem
auch Mal eine antifaschis­tis­che Demo sein).
Ffo. als Stadt ist sicher­lich für viele nicht
ger­ade inter­es­sant um dor­thin zu kom­men um Nazis in
den Arsch zu treten, aber wir wer­den weiterhin
ver­suchen auch über­re­gion­al für solche Aufmärsche
bzw. für eigenes Unter­stützung zu erhalten.
Die Polizei hat sich alles in allem um einiges
bess­er ver­hal­ten, als bei der Demo am 15.09., wobei
bess­er noch lange nicht gut ist, vorallem die
Pöbeleien, Belei­di­gun­gen und Gewaltausbrüche
Einzel­ner sind scharf zu kritisieren. 

Ins­ge­samt haben sich weniger Men­schen an den
Gege­nak­tiv­itäten beteiligt als beim letzten
Auf­marsch, dafür haben aber die, die da waren auch ordentlich Stress gemacht.
Beim näch­sten Mal(was es real gese­hen irgendwann
geben wird), muss vorallem die Mobil­isierung in
Ffo. und auch ausserhalb(Umland, Berlin) besser
gestal­tet wer­den. Ausser­dem soll­ten wir dann besser
über die Hin­ter­gründe informieren und auch
dementsprechend Infos auch ver­schiedene Arten verbreiten.
Aber jet­zt erst­mal Schluss damit und ein dick­es Lob
and alle die in Frank­furt gegen die Nazis irgendwie
aktiv waren und natür­lich schöne Grüße an euch alle da draussen. 

Noch schnell 3 wichtige Ter­mine in näch­ster Zeit:
(Men­sch möge mir verzei­hen, wenn ich was vergesse)
1.die näch­ste Hor­ror­märchen­stunde von Patel­la und
und Co. find­et am 9.02. in Guben statt. Watch for Infos! 

2.die 4. Antifa Aktionswoche ste­ht an, und da gibt
es wieder jede Menge Info,Aktion usw.
Infos gibts über­all, z.B. www.A3.antifa.de

3.vom 1.–3.02. trifft sich die Weltkriegselite mit
den Führern aus Poli­tik und Wirtschaft um die
näch­sten Kriege und die weit­ere Unter­w­er­fung der
Welt zu besprechen. Das ganze soll in München
laufen, aber es gibt mas­sig Ankündi­gun­gen, dass
es dann doch nicht laufen soll. Beteilung ist gefragt. 

Für Frei­heit, Gerechtigkeit und Solidarität.

Den grauen All­t­ag mit Liebe und Ver­stand sprengen.

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