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130 Polizisten schüzten NPD-Kundgebung und Gegen-Demonstration

NEURUPPIN Die Män­ner in Grün bib­berten schon, bevor es richtig los­ging. Stun­den vor der angekündigten Demon­stra­tion der NPD durch Neu­rup­pin hat­te sich die Polizei am Sonnabend am Rheins­berg­er Tor ver­sam­melt. Ihre Auf­gabe: Die Demon­stran­ten der NPD und die Gegen­demon­stran­ten von Jusos, Antifa und anderen Grup­pen so weit auseinan­der zu hal­ten, dass es zu kein­er Eskala­tion kom­men kon­nte. Das schafften die 130 Beamten ohne Probleme.

Ganze 38 NPD-Anhänger waren zusam­mengekom­men, als sich der kleine Zug schließlich in bewe­gung set­zte. Ihr Mot­to: ”Schützt die Kinder in diesem Land. Stellt die Mörder an die Wand”. Beachtet wurde der Protestzug von nahezu nie­man­den ent­lang der Strecke durch die Innen­stadt. In Erman­gelung ander­er Zuhör­er richtete sich der Prig­nitzer NPD-Funk­tionär Peter Börs mit sein­er kurzen Ansprache am Brasch­platz dann auch an die mit­ge­laufe­nen Anhänger. 

 

Unter­dessen zog die knapp 50 Mann starke Gegen-Demo hin­ter den NPD´lern hin­ter­her. Auch Bürg­er­meis­ter Otto Theel und mehrere Abge­ord­nete hat­ten sich diesem Umzug angeschlossen. Theel wollte ien Zeichen set­zen: “Solche Leute dür­fen nicht glauben, dass sie hier in Neu­rup­pin ein leicht­es Spiel haben.”
Kurz vor 13 Uhr waren die Kundge­bun­gen beendet. 

 

 

Kom­men­tar von Reyk Grunow 

 

Die NPD zog durch Neu­rup­pin und kaum jemand hat etwas gemerkt. Die knapp 40 Anhänger der recht­sex­trem­istis­chen Partei weck­ten mit ihren laut­starken Rufen besten­falls ein paar schlafende Anwohn­er, als sie durch die Neu­rup­pin­er Innen­stadt zogen. Auf der Straße drehte sich so gut wie nie­mand nach ihnen um. Die Springer­stiefel­träger blieben unter sich.
Dabei war das The­ma nicht schlecht gewählt: Das Ver­bot der Todesstrafe ist — ob man es gutheißt oder nicht — bei vie­len Men­schen umstrit­ten. Trotz­dem scherte sich nie­mand in Neu­rup­pin um die NPD. Vielle­icht lag das ja nur am klir­ren­den Frost. Vielle­icht aber lag es daran , dass Neu­rup­pin Recht­sex­trem­is­ten keinen Boden mehr bietet. Dass polemis­che Parolen nicht ziehen, ist ein gutes Zeichen. Aber natür­lich ist das kein Grund auszu­ruhen. Erfahrun­gen hat Neu­rup­pin genug gemacht. Im Jugendtr­e­ff Bunker hat sich eini­gen Jahren gezeigt, wie schnell und unbe­merkt sich Recht­sex­treme etablieren kön­nen. Insofern hat­te Bürg­er­meis­ter Otto Theel recht: Recht zu ignori­eren reicht nicht aus, was zählt, ist sich zu beken­nen. Theel nahm an der Gegen­demon­stra­tion teil, wenn auch nur kurz. Viele andere tat­en das nicht. 

 


 

Bürg­er mit Dis­tanz zur NPD

Recht­sradikale blieben unter sich

 

NEURUPPIN Mit ein­er Gegen­demon­stra­tion reagierten 47 Neu­rup­pin­er am Sonnabend auf einen Umzug der recht­seradikalen NPD.

 

Zum Protest gegen den NPD-Auf­marsch aufgerufen aht­ten dei Jung­sozial­is­ten (Jusos) und die AG Innenstadt.

 

Der Umzug der NPD, bei dem die “Todesstrafe für Kinder­schän­der” gefordert wurde, begann um 11.40 Uhr am Rheins­berg­er Tor und führte zum Brasch­platz. Dort hielt der NPD-Funk­tionär Peter Börs, von der Bevölkerung unbeachtet, über Megaphon ein kurze Ansprache. Börs forderte eine Volksab­stim­mung über die Ein­führung der Todesstrafe. Nach Polizeiangaben waren 38 NPD-Leute auf der Straße.

 

Die Gegen­demon­stran­ten, zu denen auch Bürg­er­meis­ter Otto Theel (PDS) gehörte, fol­gten dem NPD-Aufzug im Absat­nd von eini­gen Hun­dert Metern.

 

Auf einem Flug­blatt wurde daran erin­nert, dass die Nazis in den Jahren ihrer Herrschaft über eine Mil­lion vor­wiegend jüdis­ch­er Kinder ermorde­ten. Sie hät­ten damit das Recht ver­wirkt, über andere Krim­inelle zu urteilen, hieß es im Flugblatt.

 

Die Polizei hat­te etwa 130 Beamte in Uni­form und Ziv­il aufge­boten, um den friedlichen Ablauf zu gewährleisten.

 

Theel: Kein leicht­es Spiel für Nazis

NPD-Aktivis­ten blieben gegenüber Gegen­demon­stran­ten und Polizis­ten in der Minderheit

 

NEURUPPIN Am Rheins­berg­er Tor in Neru­rup­pin ver­sam­melten sich am Sonnabend­vor­mit­tag laut Polizei 38 Aktivis­ten der recht­sradikalen NPD. Sie woll­ten für die Ein­führung der “Todesstrafe für Kinder­schän­der” demonstrieren.

 

Zur gle­iche Zeit trafen sich beim DRK-Zen­trum in der Straße des Friedens Gegen­demon­stran­ten. Die Jung­sozial­is­ten (Jusos) und die AG Innen­stadt hat­ten dazu aufgerufen, die Straßen Neu­rup­pins nicht den Recht­sradikalen zu über­lassen. Eine Schü­lerin des Evan­ge­lis­chen Gym­na­si­ums sagte: “Ich finde die rechte Ein­stel­lung Schwachsinn. Bei unser­er Ver­gan­gen­heit sollte es sich nie­mand leis­ten, so rumzu­laufen und das Maul aufzureißen.”

 

Unter Anspielung auf den Schmökel-Prozess in Neu­rup­pin meinte ein Mitar­beit­er der Rup­pin­er Kliniken, er finde es bedrück­end, das die Nazis sich jedes halb­wegs offentlich wirk­sames The­ma bedi­enen, um auf sich aufmerk­sam zu machen. Das entschlossene auftreten der Antifaschis­ten habe in der Ver­gan­gen­heit dafür gesorgt, Neu­rup­pin einiger­maßen sauber zu kriegen.

 

Auch der Neu­rup­pin­er Bürg­er­meis­ter Otto Theel (PDS) rei­hte sich in den Zug der Gegen­demon­stran­ten ein. “Die Nazis sollen nicht glauben, dass sie leicht­es Spiel haben wer­den. Die kriegen in unsere Stadt nicht den Fuß rein”, meinte Theel.

 

Um 11.40 Uhr set­zte sich der Demon­stra­tionszug der NPD vom Rheisnberg­er Tor, esko­rtiert von den Ein­satzkräften der Polizei, in Bewege­ung. Er führte durch die August-Bebel- und Rudolph-Bre­itscheid-Straße zum Brasch­platz. NPD-Leute tru­gen ihrem Demon­stra­tionszug ein Trans­par­ent voran, auf dem in runen­schrift zu lesen stand: “Schützt die Kinder in unserem Land — stellt die Täter an die Wand!” Auf einem weit­eren Trans­par­ent hieß es, Mörder kön­nten aks Organspender Leben retten.

 

Auf einem von den Antifaschis­ten verteil­ten Flug­blatt, dass sich direkt an die Neon­azis richtete, wurde an den mil­lio­nen­fachen Mord der Nazis an ins­beson­dere jüdis­chen Kindern erin­nert. “Ihr habt damit für alle Zeit­en das Recht ver­wirkt, über andere Krim­inelle zu urteilen. Kehrt vor eur­er eige­nen Tür, damit werdet ihr in tausend Jahren nicht fer­tig sein”, hieß es im Flugblatt.

 

Am Brasch­platz angekom­men, stell­ten sich die NPD-Aktivis­ten im Hal­bkreis auf. Der NPD-Funk­tionär Peter Börs hielt über Megaphon eine Ansprache an die “lieben Neu­rup­pin­er”. Da sich jedoch nie­mand zu der Kundge­bung einge­fun­den hat­te, sprach Börs zu den eige­nen Anhängern, den Polizis­ten und der Presse.

Der NPD-Funk­tionär forderte eine Volksab­stim­mug darüber, ob in Deutsch­land die Todesstrafe einge­führt wer­den soll. Er beklagte das “The­ater in Fra­gen der Jus­tiz.” Mit Blick auf die Todesstrafe fragte Börs: “Warum machen wir es Ameri­ka nicht gle­ich, das sit doch schließlich auch ein demokratis­ches Land?” Lob spendete der NPD-Funk­tionär dabei auch dem kom­mu­nis­tis­chen Chi­na. Börs: “Da wer­den Ver­brech­er mit Genickschuss getötet und hin­ter­her wer­den sie ausgenom­men.” Seine Gefol­gsleute quit­tierten die Rede mit Beifall.

 

Vom Brasch­platz zog die NPD dann über die Friedrich-Engels-Straße zum Rheins­berg­er Tor zurück. Eini­gen Neu­rup­pin­ern, die aus dem fen­ster blick­ten, teil­ten die Demon­strat­en in Sprechchören mit: “Hier marschiert der nationale Widerstand.”

 

Die Gegen­demon­stra­tion bewegte sich zeitlich ver­set­zt auf der sel­ben Route eben­falls zum Brasch­platz. die rund 50 Antifaschis­ten forderten auf Trans­par­enten, die NPD zu zer­schla­gen. Partick Grabowsky, Stel­lvertre­tender Juso-Unter­beziksvor­sitzen­der, mei
nte in Anbe­tra­cht der klir­ren­den Kälte sei er zufrieden, dass sich so viele Gegen­demon­stran­ten einfanden.

 

Gegen 13 Uhr lösten sich bei­de Demon­stra­tio­nen ohne Zwis­chen­fälle auf.

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