Die Lebensumstände werden für die breite Masse der Menschen in Deutschland immer
schlechter. Konzerne und Unternehmer bauen die sozialen Standards im Land immer mehr
ab und beuten die Umwelt immer rücksichtsloser aus. Die gesellschaftlichen Probleme
werden immer gravierender. Kein Mensch kann heute noch sagen, nicht in irgendeiner
Weise von ihnen betroffen zu sein. Die gesellschaftlichen Probleme schreien nach
Lösungen, die nicht auf halbem Wege halt machen, sondern die gesamte Gesellschaft
grundlegend ändern. Vom 18. bis 21. Oktober 2007 treffen sich in Cottbus viele
soziale Initiativen und Umweltgruppen zum „2. Sozialforum in Deutschland“, um eben
jene Probleme und Lösungsansätze zu diskutieren. Man muss aber feststellen, dass
dieses Sozialforum mit großen Problemen behaftet ist.
Eine Vielzahl von diesen Initiativen und Gruppen bleiben auf halbem Wege stehen.
Lösungsansätze werden innerhalb des kapitalistischen Systems gesucht und der
Kapitalismus wird nicht als Ursache der heutigen Menschheitsprobleme thematisiert
und wahrgenommen. Wir gehen deshalb weiter und sagen in aller Deutlichkeit: Die
kapitalistische Wirtschaftsweise ist nicht mehr progressiv, bringt keinen
Fortschritt mehr und sie ist zum Hemmschuh für die allgemeine
Menschheitsentwicklung geworden. Deshalb muss der Kapitalismus überwunden werden.
Alle zum heutigen System alternativen Konzepte, die auf der Marktwirtschaft bzw.
dem Kapitalismus aufbauen, werden keine wirklichen Lösungen bringen. Erst der
Bruch mit dem Kapitalismus wird Konzepte auf eine solide Basis stellen.
Veranstaltungen, die sich mit den Menschheitsproblemen auseinandersetzen, sollten
die breite Masse der Bevölkerung und nicht die ohnehin schon politisch Aktiven
als Zielgruppe haben. Das „2. Sozialforum in Deutschland“ spricht zwar in Worten
die breite Masse an, aber in der Gestaltung wird sie ausgeschlossen. Dort, wo die
gesellschaftlichen Probleme besonders groß sind, wo sich die Arbeitslosigkeit in
Rekordhöhen befindet, wird es der breiten Masse der Bevölkerung wohl kaum möglich
sein, hohe Eintrittsgelder für die Veranstaltungen auszugeben. Aber dort, wo die
Probleme besonders drastisch sind, wo breite Teile der Gesellschaft von
etablierten politischen Kräften enttäuscht sind, zur Resignation neigen,
rechtsextremen oder anderen reaktionären politischen Richtungen anhängen, ist es
besonders wichtig, die Menschen zu interessieren, zu motivieren, zum Mitmachen
anzuregen. Deshalb bieten wir Veranstaltungen außerhalb des offiziellen
Sozialforums an, zu denen auch die
eingeladen sind, die nicht vermögend sind.
Aufgrund der genannten prinzipiellen Probleme, die mit dem offiziellen „2.
Sozialforum in Deutschland“ verbunden sind, werden wir Veranstaltungen unter dem
Namen „1. revolutionäres Sozialforum in Deutschland“ anbieten, die sich an die
breite Masse der Bevölkerung richten und die Überwindung des Kapitalismus zur
Grundlage haben. Dabei bilden wir kein Gegenforum, wir haben nicht die Absicht, die
soziale Bewegung in Deutschland zu spalten. Wir lehnen Vorschläge zur Reform des
heutigen Systems nicht grundsätzlich ab. Aber wir wenden uns gegen jene, die
meinen, der Kapitalismus ließe sich durch Reformen in ein menschenfreundliches
System verwandeln. Revolution und Reform schließen sich nicht aus, sondern bedingen
einander. Indem wir neben dem offiziellen Sozialforum ein revolutionäres
veranstalten, wollen wir darauf aufmerksam machen, dass eine Reform nur dann etwas
taugt, wenn sie die revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft, die Überwindung
des Kapitalismus zum Ziel hat.
—
Ein paar Schlussworte:
Wir sind für die globale Abschaffung des Kapitalismus, und jeder Form von Ausbeutung
und Unterdrückung.
Faschistische Strukturen, sowie die Faschisten als solche gehören zerschlagen, wir
sind für einen revolutionären Antifaschismus.
UND: WIR SIND ALLE 129a/b!