(Michael Maurer) Pünktlich um 19:00 Uhr rief heute am 27.12.2004 Anton Gorisek, sein trotziges: “Herr Bundeskanzler, wir sind wieder da!” in den dunklen Abendhimmel auf dem Jüterboger Marktplatz.
Wie immer sah es anfänglich so aus als würden nur wenige Menschen den Weg zum Marktplatz finden, doch innerhalb kurzer Zeit kamen 170 Menschen zusammen, um durch ihre Anwesenheit ihren Protest kund zu tun.
Michael Maurer machte wieder auf all die anderen Städte im ganzen Bundesgebiet aufmerksam, in welchen ebenfalls Montagsdemos stattfinden.
er schimpfte auf die lokale Presse. Er fand es ungeheuerlich, angesichts der 150 bis 200 Menschen die Woche für Woche auf dem Marktplatz zusammen kommen, dass die örtlich Presse es nicht für nötig findet, über dieses Ereignis zu berichten. Des weiteren zitierte er Prof. Dr. Hans-Werner Sinn aus seinem Bericht des Ifo-Instituts, in welchem der “feine Herr Professor” ganz unverblümt sagte worauf die Arbeitsmarktreform abzielt:
“Nur die flächendeckende Einführung der 1‑Euro-Jobs im Verein mit einer konsequenten Anwendung der Zumutbarkeitsregeln wird in der Lage sein, die gewünschten Mobilisierungseffekte trotz der geringen Hinzuverdienstmöglichkeiten herbeizuführen.
Faktisch bedeuten sie, dass man für das Arbeitslosengeld II nun beim Staat arbeiten muss und dass man sehr viel weniger als dieses Arbeitslosengeld bekommt, wenn man nicht arbeitet.
Beides stärkt die Bereitschaft, zu niedrigeren Löhnen in der privaten Wirtschaft zu arbeiten.”
Also, Löhne möglichst auf breiter Front runter. Klassenkampf von oben!
Es folgten noch viele weitere Beiträge am offenen Mikrofon.
Gäste aus den Städten Torgau und Jessen waren gekommen und überbrachten die Grüße der dortigen Montagsdemonstranten, und intonierten wieder ihr Sottlied auf den Bundeskanzler.
Zum Schluss verkündete Anton Gorisek noch unser nächstes Treffen, am 31.12.2004 um 11:55, werden wir den “Sozialstaat” symbolisch begraben.
Ort: 14913 Jüterbog Marktplatz.
Mit solidarischen Grüßen,
an alle hartnäckigen Montagsdemonstrantinnen und Demonstranten im ganzen Bundesgebiet.
Wir kämpfen weiter!