Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

28. Mai: Antifa-Kaffeefahrt in den Spreewald

Seit Ende Okto­ber let­zten Jahres ver­anstal­tet der rechte Vere­in „Zukun­ft Heimat“ (ZH) im Spree­wald mehrere Demon­stra­tio­nen. Im monatlichen Rhyth­mus demon­stri­erte „ZH“ in Lübben (Dahme-Spree­wald) und Lübbe­nau (Elbe-Elster). Die Demon­stra­tio­nen verze­ich­neten anfangs bis zu 800 Teil­nehmende, während die Zahlen in den let­zten Monat­en rück­läu­fig waren. Zunehmend weichen die Organisator_innen auf weit­ere Städte im Spree­wald aus und bieten damit eine Bühne für nation­al­is­tis­che und ras­sis­tis­che Grup­pierun­gen ver­schieden­ster Spek­tren. Wir wollen das Treiben nicht hin­nehmen und rufen zu ein­er antifaschis­tis­chen Kaf­fee-Fahrt am 28. Mai in den Spree­wald auf!
Who the f*** is „Zukuft Heimat“?
Der Vere­in „ZH“ hat seinen Urspung in der Bürg­erini­tia­tive aus dem Dorf Zützen, einem Ort­steil der Stadt Golßen. Im Som­mer 2015 hat­te „Pro Zützen“ eine Unter­bringung von 100 Geflüchteten in dem 350-Ein­wohn­er-Dorf kri­tisiert, aber nicht grund­sät­zlich abgelehnt. Am 30. Juni fand eine Demon­stra­tion von Zützen nach Golßen unter dem Mot­to „Demokratie wagen“ statt, an der mehr als 150 Men­schen teil­nah­men. „Mehr Bürg­er­beteili­gung“ und eine dezen­trale Unter­bringung von Geflüchteten wurde gefordert. Aus „Pro Zützen“ hat sich dann im August 2015 der einge­tra­gene Vere­in „Zukun­ft Heimat“ entwick­elt. Den Vor­sitz des Vere­ins hat Christoph Berndt inne, der als Vor­sitzen­der des Fakultätsper­son­al­rats an der Berlin­er Char­ité tätig ist. Am 11.04.2016 beobachtete er die Kundge­bung von Bärgi­da am Berlin­er Hauptbahnhof.
Sie sind ja keine Nazis, aber…
Nach außen präsen­tiert sich „ZH“ bürg­er­nah, lehnt formell jegliche Form von soge­nan­nten „Extrem­is­mus“ ab. Allerd­ings offen­baren die Bündnisparter_innen des Vere­ins, zu denen die Bran­den­burg­er AfD, Pegi­da-Ableger aus der Region und die Grup­pierung der Iden­titären gehören, die deut­lich rechts­gerichtete Aus­rich­tung von „ZH“. Schon frühzeit­ig kon­nte „ZH“ eine per­son­elle Verbindung zum ver­bote­nen Spreelichter-Net­zw­erk nachgewiesen wer­den, was das Image ein­er schein­bar harm­losen Protest­be­we­gung schnell bröck­eln ließ. Auch Mit­glieder der JN Bran­den­burg kon­nten die Demon­stra­tio­nen im Spree­wald mobil­isieren. Als Redner_innen bei Demon­stra­tio­nen und Vor­tra­gende bei Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen über die “Heimat” lud man sich Aktivis­ten der neurecht­en Zeitung “Com­pact” ein.
Die Radikalität des Umfeldes von „ZH“ wurde erst vor eini­gen Wochen im Nach­barort Vetschau deut­lich. Unbekan­nte verübten in der Nacht zum 30. April einem Bran­dan­schlag auf eine sym­bol­is­che Protes­tak­tion des „Net­zw­erks für ein tol­er­antes Vetschau“. Das Net­zw­erk hat­te in Zusam­me­nar­beit mit Geflüchteten im Vor­feld der ersten Demon­stra­tion von „ZH“ in Vetschau bunte Luft­bal­lons und Trans­par­ente am Ein­gang zur Stadt befes­tigt, um zu zeigen, dass ras­sis­tis­che Het­ze im Ort nicht erwün­scht ist. Unbekan­nte ver­wüsteten die Protes­tak­tion und set­zten den Maibaum und einen Heuschober in Brand. Zudem wur­den „Nein zum Heim“ Plakate an Ortein­gangss­childern angebracht.
Es gibt kein ruhiges Hinterland!
In Lübben, Lübbe­nau und Vetschau blieben Gegen­proteste zu den Demon­stra­tio­nen von „ZH“ fast gän­zlich aus. Doch so langsam regt sich Wider­stand. Erst im März diesen Jahres grün­dete sich in Lübbe­nau die Ini­tia­tive „Laut für den Spree­wald“ und ver­anstal­tete am 9. April eine erste eigene Demon­stra­tion. Am 28. Mai soll eine weit­ere Demon­stra­tion der Ini­tia­tive fol­gen. Wir rufen auf sich der Demon­stra­tion anzuschließen und die lokalen Akteuer_innen vor Ort zu unterstützen!
Auch wenn es sich um eine eher bürg­er­liche Demon­stra­tion han­delt, sehen wir darin die Chance den recht­en Struk­turen im Spree­wald etwas ent­ge­gen zu set­zen. Über den eige­nen Teller­rand zu schauen und ver­schiedene Men­schen in ihren Kämpfen zu unter­stützen. Lasst uns gemein­sam eine antifaschis­tis­che Kaf­fee-Fahrt in den Spree­wald unternehmen und den anti­ras­sis­tis­chen Wider­stand auf die Straße tragen!

28.05 | 14:00 | Mark­t­platz Lübben | „Laut für den Spreewald“-Demonstration
FB: facebook.com/events/1685565481712188/
 
Gemein­same Anreise:
12:30 | Bhf. Ostkreuz | Gleis 13 | Abfahrt 12:53
 
Infover­anstal­tung:
12.05. | 20:00 | Schreina47 (Schrein­er­straße 47, Berlin)
Web: http://agbrb.blogsport.eu/brandenburg-abend/
FB: facebook.com/events/646489095508614/
 
Mai 2016,
Antifa goes Bran­den­burg [AGB]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Inforiot