Kategorien
Uncategorized

3. März: Treckerdemo in Eberswalde

Als neues All­heilmit­tel für die Land­wirtschaft wird die Gen­tech­nik verkauft. Zum Beispiel beim Maiszünsler-Befall im Oder­bruch: statt herkömm­lich­er acker­baulich­er Maß­nah­men heißt die Lösung nun Anbau von Bt-Mais. Das ist bil­lig und erfol­gre­ich, spart Pflanzen­schutzmit­tel und erhöht die Erträge – angeblich.

Für dieses Jahr sind allein in Bran­den­burg über 1000 ha Gen­mais zum Anbau angemeldet worden.
Doch wie wir aus Nor­dameri­ka wis­sen, wo die Gen­tech­nik auf Mil­lio­nen von Hek­tar ange­baut wird, ist das nicht so ein­fach wie die Her­rn der Gen­tech­nik es gerne darstellen. Langfristige Unter­suchun­gen haben mit­tler­weile ergeben, dass die Erträge der Land­wirte zurück­ge­hen und vor allem der Pes­tizidein­satz sich deut­lich – ent­ge­gen den Ver­sicherun­gen von Mon­san­to – erhöht hat. Zudem steigert der mas­sive Ein­satz der Gen­tech­nik in den USA die Verseuchung des Grund­wassers, den Rück­gang der Arten­vielfalt und die Ver­ar­mung der Böden. 

Auch sind die Exporte US-amerikanis­ch­er Pro­duk­te in den let­zten Jahren einge­brochen, weil viele Her­steller auf der ganzen Welt Angst vor ein­er Kon­t­a­m­i­na­tion mit gen­tech­nisch verän­derten Organ­is­men (GVO) und ein­er Ruf­schädi­gung haben. Gen­tech­nik, das ergibt die Erfahrung aus den USA, rech­net sich let­zten Endes allein nur für Mon­san­to und die fünf anderen Saatgut-Multis.

Nach wie vor wollen 70 % der €päis­chen Ver­brauch­er keine Gen­tech­nik auf ihrem Teller. Auch viele Land­wirte ste­hen dem Ein­satz von Gen­tech­nik ablehnend gegenüber. Von Poli­tik und Bauern­ver­band allein gelassen, schließen sie sich in gen­tech­nikfreien Regio­nen zusam­men, um ihren Protest gegen die Gen­tech­nik zum Aus­druck zu brin­gen und sich weit­er­hin die Mark­tzugänge für die große Nach­frage nach GVO-freien Pro­duk­ten zu sichern. 

Gle­ich­wohl treibt vor allem die Mär­ka mit ihrer monopo­lar­ti­gen Stel­lung in Ost­bran­den­burg den Genan­bau voran. Da wer­den die Land­wirte an die Anmelde­fris­ten für das Stan­dortreg­is­ter erin­nert und den Nach­bar­be­trieben die Abnahme des Körn­er­mais ohne Tests auf GVO-Kon­t­a­m­i­na­tion zuge­sagt. Über die finanzielle Beteili­gung an eini­gen Betrieben, die Bt-Mais zum Anbau angemeldet haben, wird in vie­len Dör­fern unver­hohlen geredet.

Offen bleibt die Frage, warum Mär­ka im engen Zusam­men­spiel mit Mon­san­to ein so großes Inter­esse hat, den GVO-Anbau in Bran­den­burg trotz der Wider­stände in vie­len Regio­nen und gegen den Mark­t­trend voranzutreiben. Es ste­ht zu befürcht­en, dass Mär­ka eine ähn­liche Strate­gie wie Mon­san­to in den USA vor 15 Jahren fährt: Mit Son­derra­bat­ten für Gen-Mais, Abnah­megarantien zu Fest­preisen und gün­sti­gen Kred­iten die kon­ven­tionellen Sorten vom zu Markt drän­gen und danach bei ein­er Monopol­stel­lung abzukassieren und die Bauern in den Ruin zu treiben. 

Am 3. März 2006 find­et der bun­desweite Aktion­stag gegen Gen­tech­nik statt, um ins Gedächt­nis zu rufen, dass Koex­is­tenz nicht möglich ist. Mit ein­er Aktion bei der Mär­ka wollen wir auf deren beson­dere Rolle beim Gen­tech­nikan­bau in Bran­den­burg aufmerk­sam machen. 

Ab 10 Uhr tre­f­fen sich Land­wirte und Ver­braucherIn­nen mit Treck­er oder zu Fuß in der gen­tech­nikfreien Kom­mune Eber­swalde am Karl-Marx-Platz zu ein­er Auftaktkundgebung.
Danach zieht ein Demon­stra­tionszug bis zur Fir­men­zen­trale der Mär­ka in die Britzer Straße, wo ver­schiedene Land­wirte ihre Äng­ste und Befürch­tun­gen zur Gen­tech­nik äußern werden. 

Koex­is­tenz ist nicht möglich, darum demon­stri­ert mit am 3. März für ein gen­tech­nikfreies Brandenburg!

Aktions­bünd­nis für eine gen­tech­nikfreie Land­wirtschaft Berlin-Brandenburg

Kon­takt: Thomas Janosch­ka, kontakt@gentechnikfreies-brandenburg.de,

Christof Pot­thof, Gen-ethis­ches Net­zw­erk e.V., Brun­nen­straße 4, 10119 Berlin, 

christof.potthof@gen-ethisches-netzwerk.de, Tel.: 030–68 58 030

www.gentechnikfreies-brandenburg.de/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Inforiot