(Indymedia vom 29.05.2007) Vom 25.–28. Mai 2007 hat die linke Jugendorganisation „Sozialistische Jugend – Die Falken“ ein großes Jugendcamp unter dem Motto „Against G8! Globalize Socialism!“ in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Werftpfuhl bei Berlin organisiert.
Drei Tage lang bot das Camp rund 250 Jugendlichen aus ganz Deutschland und 50 internationalen Gästen aus Russland, Weißrussland und der Ukraine Workshops, Aktionstrainings und Kultur. Vom Einsteigerworkshop zur Globalisierungskritik und dem Fortgeschrittenenseminar zu Staat und Kapital (mit Michael Heinrich) bis hin zum Malen von Transparenten und Aktionstraining für Blockaden sowie Filmen, Partys und Konzerten reichten die Angebote. Einige Workshops wurden auch von Leuten aus befreundeten linken Jugendorganisationen angeboten, etwa zum Antisemitismus in der globalisierungskritischen Bewegung.
Höhepunkte des Camps waren neben dem Blockadetraining am Samstag, das acht-stündige Abschlusskonzert am Sonntag Abend. Nachdem Bands wie Zaungäste, Flambeau, Conexion Musical, SowjetSKAja bis um 2 Uhr nachts Stimmung machten, verlängerte sich die Party bis zum Frühstück am nächsten Morgen. So wurde denn auch gerade die Kombination aus Inhalt, Aktion und Party von allen Seiten gelobt.
Beinahe wäre das Konzert noch ins Wasser gefallen, da das lokale Ordnungsamt eine Open-Air-Veranstaltung zunächst untersagte. Das Presseinteresse war groß. So tauchte neben Berichten in der Lokalpresse auch ein von RTL auf, dass besonders an unserer Position zur „Gewaltfrage“ interessiert war. Selbst die internationale Presse war dabei. „Al Jaazera International London“ schickte ein Kamerateam und der „Christian Science Monitor“ aus den USA eine Reporterin. Da die Blockadetrainings für die Presse zum Tabu erklärt wurden, begnügte sich diese mit Interviews, Transpis und dem Kletter-Workshop.
Das Camp diente jedoch nicht nur der Mobilisierung und Vorbereitung der Proteste in Rostock und Heiligendamm. Vor allem ging es von der Einsicht aus, dass Demos und Blockaden allein die Welt nicht verändern können. Der Aufbau einer linken (Jugend)Bewegung ist eine schöne, aber langwierige Angelegenheit und wird ohne gemeinsame, ehrliche Diskussionen über (Selbst)Organisation, Strategie und Praxis nicht funktionieren. Das Camp war mit seinen 250 Leuten und seiner Mischung aus politischer Bildung, Aktionstraining, Kultur und Vernetzung nur ein Schritt in diesem Prozess. Nach dem G8 geht es erst richtig los!
Mehr Informationen im Internet unter: againstg8.blogsport.de, www.falken-berlin.de und im Landesbüro der Berliner Falken: 030 / 280 51 27.