NEURUPPIN „Friede sei mit dir und Friede sei mit mir. Friede sei mit allen und Friede sei mit der ganzen Welt.“ Dieses Lied schloss gestern das Friedensgebet in der Neuruppiner Klosterkirche. Zahlreiche Menschen, vom Kind bis zum hochbetagten Senioren, waren gekommen, um ihrem Willen zum Frieden Ausdruck zu geben. Unter den Teilnehmern des Friedensmarsches, zu dem diesmal die Gruppe „Mütter und Frauen für den Frieden“ aufgerufen hatte, befanden sich auch Frauen der Neuruppiner CDU-Senioren. Rosswieta Funk sagte, sie sei erst kürzlich mit einer Seniorengruppe in Tunesien gewesen und habe dabei feststellen können, dass es auch dort in der muslimischen Welt eine große Friedenssehnsucht gibt. Die Menschen in den Entwicklungsländern hätten zudem andere Nöte wie Hunger, Wasserknappheit und Armut, die es zu bekämpfen gelte. Dazu sei Frieden notwendig. Darauf angesprochen, dass ihre Parteivorsitzende Angela Merkel nicht im Lager der Kriegsgegner zu finden sei, sagte die bekannte CDU-Kommunalpolitikerin: „Es gibt hier für mich keinen Fraktionszwang. Für Bush geht es um Bodenschätze. Das kann ich nicht vertreten.“
Marianne Stärke, ebenfalls CDU-Mitglied, sagte: „Ich habe als Kind noch den Bombenkrieg in Berlin miterlebt. Als das vorbei war, sagten alle: Nie Wieder. Ich habe vier Kinder und ich habe sie dazu erzogen, sich für eine friedliche Welt einzusetzen. Im Irak-Konflikt ist noch nicht alles versucht worden, um eine Verhandlungslösung zu erreichen. Deshalb demonstriere ich heute.“
Vor der Klosterkirche sammelten sich die Menschen zum Marsch, der durch die Neuruppiner Innenstadt zum Schulplatz führte. In vielen Händen leuchteten Kerzen. Transparente und Plakate wurden im Demonstrationszug mitgeführt. Ein kleines Mädchen hatte auf ein Pappschild geschrieben: Wir wollen Frieden.
Am Schulplatz hielt Hans-Dieter Houben, bündnisgrüner Kreistagsabgeordneter, eine kurze Ansprache. Er berichtete von den zahlreichen Antikriegsaktionen in den USA. 107 amerikanische Städte hätten Resolutionen an ihre Regierung verabschiedet, in denen dazu aufgefordert wird, keinen Krieg zu führen.
Dann trugen Frauen der Gruppe „Mütter und Frauen für den Frieden“ Zitate berühmter Persönlichkeiten wie Brecht und Gandhi zum Thema Frieden vor. Menschlich berührend gestaltete sich der Auftritt von Gertraud Schumann. Die Neuruppinerin sang ein textlich leicht abgewandeltes Lied von Reinhard May. Die Botschaft „Nein, meinen Sohn, den geb ich nicht. Nicht für Euren Krieg.“ Lebhafter Beifall dankte ihr.