Nun war es mal wieder so weit, die Nazis mussten am Samstag, den 08.05.04 ihren Frust, wegen des verlorenen Krieges, auf die Straße tragen.
Obwohl zuerst verboten, durften sie mit ihren Fackeln durch Belziger Straßen ziehen. Und weil die Fackeln natürlich erst im Dunkeln so richtig wirken, ging die ganze Demonstration mal eben eine ganze Stunde später, um 20.30 Uhr, los und fand somit auch erst um ca. 22.30 Uhr ihr Ende. Es schien wie ein Selbstbemitleidungsmarsch, der von keinen, außer der Polizei und einigen engagierten Jugendlichen, wirkliche
Beachtung fand. Ohne die Fackeln hätte man sie möglicherweise sogar noch übersehen.
Kurz nachdem die Demo letztendlich anfing setzten sich eine Gruppe von AntifaschistInnen, u.a. die JAB, mit den Fahnen der vier Alliierten Mächte geschlossen auf die Karl Liebknecht Straße um ihren Protest auszudrücken. Nach
zweifachem Auffordern der Polizei mussten sie die Straße dann jedoch mit mehr oder weniger gewaltfreien Durchgreifen der Polizei räumen. Des Weiteren folgte ein, von
lautstarken Sprechchören begleitetes, positives Bekenntnis der AntifaschistInnen zum Tag der Befreiung in der Nähe vom Markt. Dabei kam es zu kleineren Konflikten mit der Polizei als der Fackelzug sich auch dorthin begab. Zudem veranstalteten Mitglieder des Infocafé eine spärlich besuchte “Party” auf den Marktplatz.
Anschließend liefen sie dann noch mit einigen Belziger Bürgern zum Gedenkstein von Belaid Baylal und legten Blumen nieder — in Gedenken an die verhängnisvolle Nacht in
der Belaid von rechtsradikalen Belzigern zusammenschlagen und an den Spätfolgen dieser Tat verstarb. Die JAB wollte zwar am Gedenken teilnehmen, wurde von der Polizei jedoch daran gehindert.