Am heutigen Sonnabend fanden sich in Cottbus rund 400 Demonstranten
zusammen, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren. Das
Antifaschistische Aktionsbündnis Südbrandenburg hatte unter dem Motto “Für
ein schöneres Leben — Nazistrukturen aushebeln” nach einer Serie
rechtsextremer Angriffe aufgerufen, ein öffentliches Zeichen zu setzen und
sich mit den Betroffenen solidarisch zu zeigen.
Der Demonstrationszug bewegte sich vom Stadtzentrum in den Stadtteil
Neu-Schmellwitz zu dem Ort, an dem vor drei Wochen ein Inder von einem
rechten Schläger attackiert wurde. Am Rande der Demonstration provozierten
Rechtsextreme, was aber keinen Einfluss auf die Veranstaltung hatte.
In Redebeiträgen wurde gefordert, die Opfer zu unterstützen und
Alternativen zu einer rechten Jugendkultur zu stärken. Ein Sprecher des
Bündnisses erklärte:
“Die Attacken auf mehrere Kameruner, auf einen afghanischen Jugendlichen,
auf einen Inder und zuletzt auf einen Jugendklub in Cottbus haben Vielen
das rechtsextreme Gewaltpotenzial noch einmal deutlich gemacht. Diese
Häufung von Angriffen in den letzten Wochen ist für uns Anlass, unseren
Protest auf die Straße zu tragen und den Betroffenen zu zeigen, dass sie
nicht allein sind. Wir nehmen nicht hin, dass die Stadt durch
Rechtsextreme zu einer No-Go-Area für Nicht-Deutsche oder nicht-rechte
Jugendliche gemacht wird. Wir fordern auf, sich mit den Betroffenen zu
solidarisieren und nicht wegzusehen, wenn Gruppen von potenziellen Opfern
aus dem öffentlichen Leben ausgegrenzt werden.”
Das Antifaschistische Aktionsbündnis ist ein Zusammenschluss lokaler
Initiativen aus der Region Südbrandenburg, die sich Projekte und
Aufklärung gegen Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus zur Aufgabe
gemacht haben.