Am Samstag den 13.09.2008 demonstrierten ca. 500 Menschen unter dem Motto: “Keine Stimme den Nazis” durch Potsdam. Die Demonstration wurde von dem brandenburgweiten Bündnis “Keine Stimme den Nazis” organisiert.
Am Samstag den 13.09.2008 demonstrierten ca. 500 Menschen unter dem Motto: “Keine Stimme den Nazis” durch Potsdam. Die Demonstration wurde von dem brandenburgweiten Bündnis “Keine Stimme den Nazis” organisiert. Das Bündnis besteht aus über 40 Initiativen, von Partei- und Gewerkschaftsjugendverbänden bis hin zu Antifa Gruppen, die die Kommunahlwahl in Brandenburg am 28.09 zum Anlass nehmen um gegen den Einzug von rechten Parteien und sonstigen reaktionären Gedankengut Protest zu organisieren. Die Demonstration wurde von den Veranstalter_innen, trotz einiger Mängel als Erfolg gewertet.
Um ca. 14.30 Uhr setzte sich der Aufzug mit ca. 400 Personen, Richtung Drewitz(Wohnort vieler Neonazis), in Bewegung. Gleich am Anfang der Demo gab es Probleme mit der Lautitechnik, die sich bis kurz vor dem Ende hinziehen sollten. Ab und zu klangen dann Musik, Moderation und Redebeiträge aus dem Lautsprecherwagen (des öffteren auch aus einem Megafon). In den drei Zwischenkundgebungen gab es Redebeiträge und Informationen zur Naziszene in Berlin (Pankow), Rathenow oder auch Oranienburg. Durch Transparente, extra gebastelten Schildern, Parolen und Lautiansagen wurde das Anliegen der Demonstration erläutert. Die Bürger_innen an ihren Fenstern waren eher zurückhaltend, wenige Male klatschte es allerdings auch Beifall von vorbei laufenden Passant_innen. Die Demo endete um ca. 17.20 Uhr am Johannes-Keppler Platz in Drewitz, wo es einen Redebeitrag über die Situation in Königs Wusterhausen und das anschließende Konzert gab. Im Verlauf der Demonstration erhöte sich die Teilnehmer_innenzalh. Insgesammt waren wohl an die 600 Menschen auf der Demonstration (Presse und Polizei: 500). Allgemein wird die Demonstration trotz der etwas geringen Menschenazahl (erwartet waren 1000) als Erfolg gewertet.
Ein wenig kompliziert war die Beteiligung von Antifaschist_innen, die Nationalfahnen mit sich führten. Mehrere Male wurde von den Veranstaltern und dutzenden Demoteilnehmer_innen der Demokonsenz erklärt. “Nationalfahnen sind auf dieser Demo unerwünscht!”. Während sich Parteifahnen und eine Sowjetfahne im hinteren Teil der Demo aufhielten, sahen sich “israelsolidarische Antifaschist_innen” nicht ein Mal im Stande diesen Kompromissvorschlag an zu nehmen. Die Menschen mit der Israelfahne verhielten sich sehr unsolidarisch und provozierten trotz mehrerer Aufforderungen weiter im vorderen Teil der Demo. Am Ende gab es dann noch ein kurzes Wortgefecht zwischen den Menschen mit der Israelfahne und anderen Teilnehmer_innen. Im Laufe dieser Ausseinandersetzung drohte ein “israelsolidarischer Antifa” mit der Staatsgewalt und Anzeige.
Die Kritik einiger Linksradikalen, dass dieses Bündnis zu “inhaltsschwach” sei, ist in Teilen nach zu voll ziehen. Kritik am Parlamentarischen Sytem oder einer kapitalistischen Gesellschaft ist in diesem Bündnis (und war auch auf der Demo) oft fehl am Platz. Bündnisse und linksradikale Intervention sind richtig und wichtig. Aber es sollte dann auch schon eine Intervention sein und nicht nur ein Bündnis. Beim nächsten Mal bitte mehr linker Antifaschismus!
Fotos/Bilder folgen in den nächsten Stunden und können auch gern gepostet werden.