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60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen

Am 22. 4. 1945 wurde das Konzen­tra­tionslager Sach­sen­hausen von polnischen
und sow­jetis­chen Ein­heit­en der Roten Armee befre­it. Zum 60. Jahrestag der
Befreiung wollen wir, die Antifaschis­tis­che Gruppe Oranien­burg [A. G. O.],
eine Woche nach den offiziellen Gedenkver­anstal­tun­gen, den Opfern des
Konzen­tra­tionslagers Sach­sen­hausen sowie allen Opfern des
Nation­al­sozial­is­mus gedenken und den Befreiern danken. Warum wir es für
notwendig eracht­en neben den offiziellen Gedenkver­anstal­tun­gen eine eigene
Gedenkver­anstal­tung zu machen, soll im Fol­gen­den kurz dargestellt werden. 

Im let­zten Jahr beispiel­sweise, legte die Union Der Opfer Kommunistischer
Gewaltherrschaft (UOKG) einen Kranz mit der Auf­schrift: „Die Opfer der
kom­mu­nis­tis­chen Gewaltherrschaft gedenken der Opfer aller Diktaturen„
nieder. So wer­den NS-Ver­brechen durch Gle­ich­set­zung der
Konzen­tra­tionslager mit den Spezial­lagern der Roten Armee rel­a­tiviert. Von
der Gedenkstät­ten­leitung kam es zu kein­er Dis­tanzierung von diesem Kranz,
auch wurde er nicht ent­fer­nt. Anders bei einem Vor­fall Anfang diesen
Jahres: Die DVU legte am 28. 1. 2005 anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten
zur Befreiung von Auschwitz einen Kranz nieder, mit dem sie “Allen Opfern
des KZ Sach­sen­hausen„ gedenken wollte; namentlich vor allem denen, die im
Spezial­lager interniert waren. Der Kranz wurde in diesem Fall umgehend
durch die Gedenkstät­ten­leitung ent­fer­nt. Die UOKG macht nichts anderes als
die DVU, darf aber an den offiziellen Gedenkver­anstal­tun­gen teil­nehmen und
war zudem an der Gestal­tung der Ausstel­lung zum Spezial­lager Sachsenhausen
mit beteiligt. Der Gedenkstät­ten­leitung geht es also nicht um die
inhaltliche Abgren­zung von geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen Posi­tio­nen sondern
um die medi­en­wirk­same Abgren­zung zu ein­er recht­spop­ulis­tis­chen Partei. 

Ein weit­er­er Grund dieses Jahr eine eigene Gedenkver­anstal­tung zu
gestal­ten ist die Tat­sache, dass auch Außen­min­is­ter Josch­ka Fis­ch­er in
diesem Jahr bei der offiziellen Gedenkver­anstal­tung sprechen wird. Eben
jen­er bun­des­deutsche Außen­min­is­ter negiert die Sin­gu­lar­ität der Shoa
dadurch, dass er auf dem Balken ein zweites Auschwitz ver­hin­dern wollte. 

Aber auch der Bürg­er­meis­ter der Stadt Oranien­burg, Hans Joachim Laesicke,
wird an den Feier­lichkeit­en der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstätten
teil­nehmen und einen Kranz nieder­legen. Einen Monat zuvor gedachte
sel­biger dem 60. Jahrestag der Bom­bardierung Oranien­burgs und legte dort
einen Kranz nieder. Zudem wurde eine entschärfte Bombe als Denkmal gegen
„schreck­liche Kriege„ eingewei­ht. In sein­er Rede dazu betonte Laesicke,
dass ger­ade die Oranien­burg­er noch heute unter den Fol­gen des II.
Weltkrieges, wom­it Bombe­nentschär­fun­gen gemeint sind, lei­den wür­den und
deswe­gen beson­ders fried­liebend seien. Täter wer­den zu Opfer gemacht und
der II Weltkrieg als Krieg wie jed­er an betra­chtet. Ganz im Sinne Walter
Mom­pers ist auch er „in Trauer um die Opfer auf bei­den Seit­en der Front”
[Wal­ter Mom­per, bei ein­er Ver­anstal­tung des Volks­bun­des deutscher
Kriegs­gräber­für­sorge zum Volk­strauertag in Berlin im Novem­ber 2004]. 

Wir wer­den der Vere­in­nah­mung des Gedenkens an nationalsozialistische
Ver­brechen durch eine sich selb­st als geläutert anse­hende deutsche Nation
nicht taten­los zuse­hen und rufen euch zur Teil­nahme an unserer
Gedenkver­anstal­tung auf. Erscheint zahlre­ich und bringt Blu­men mit. 

Treffpunkt:
23. April 2004 / 12 Uhr
Gedenkstätte Sach­sen­hausen / Lager­mauer der Sta­tion Z 

Zugverbindung ab Berlin:
Berlin Friedrich­straße 10.49 Uhr, S1
Berlin Gesund­brun­nen 10.57 Uhr, S1

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