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8. Mai in Bernau

Mit Blu­men der Opfer gedacht

Bernau (rn/MOZ) Am 8. Mai 1945 hat Deutsch­land die Kapit­u­la­tion­surkunde unterze­ich­net. Der Zweite Weltkrieg war zu Ende, Hitler besiegt. 60 Jahre danach gedacht­en gestern die Men­schen nicht nur in Bernau, son­dern auch in Pan­ke­tal, Werneuchen, Biesen­thal und anderen Orten der Befreiung von einem unmen­schlichen Regime.

In Bernau führte der Weg des Gedenkens über drei Sta­tio­nen — das Ehren­mal am Bahn­hof Bernau, das Denkmal für die Gefal­l­enen der Roten Armee und die Friedenssäule vor dem Paulus-Prae­to­rius-Gym­na­si­um. Nahezu 300 Men­schen waren gekom­men, um der Opfern des Krieges zu gedenken, aber auch um Zeichen gegen Rech­tex­trem­is­mus zu setzen.

Nein, Tausende waren es nicht, die zur Gedenkstunde zum 8. Mai nach Bernau gekom­men waren. Aber der Zug schwoll immer mehr an. Wenn das Gedenken am Mah­n­mal für die Opfer des Faschis­mus mit vielle­icht 100 bis 150 Men­schen begonnen hat­te, wur­den am Ehren­mal für die Gefal­l­enen der Roten Armee schon mehr als 200 gezählt. Viele von ihnen hat­ten einzelne Rosen oder auch ganze Blu­men­sträuße mit­ge­bracht. “Ein ganz Teil Men­schen sind hier”, raunte man sich zu. Und an der Friedenssäule in Bernau hat­ten sich schließlich nahezu 300 Teil­nehmer eingefunden.

Es ist schon schön, vor allem, dass alle aus eigen­em Antrieb gekom­men sind und nie­mand dazu gezwun­gen wurde. Und das ist ermuti­gend”, sagte Eva Maria Rebs vom Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit. Und Bürg­er­meis­ter Hubert Hand­ke (CDU) pflichtete ihr bei: “Je mehr wir sind, um so besser”.

Gekom­men waren vor allem viele, die den Krieg noch erlebt hat­ten oder die unmit­tel­baren Auswirkun­gen zu spüren beka­men. Doch auch junge Men­schen waren zu sehen.

Zum Auf­takt an der ersten Sta­tion, dem Denkmal für die Opfer des Faschis­mus, erin­nerte Eva Maria Rebs daran, dass die geschichtlichen Erfahrun­gen, die die Deutschen belas­ten, eine bleibende Mah­nung seien:“Hitler kam 1933 an die Macht, nicht weil die Nation­al­sozial­is­ten in der Weimar­er Repub­lik schon so zahlre­ich gewe­sen wäre, son­dern weil es nicht genug Men­schen gab, die den Wert der Demokratie erkan­nt hät­ten und sie zu vertei­di­gen bere­it gewe­sen wären.”

Das Gedenken an der näch­sten Sta­tion, dem Denkmal für die Gefal­l­enen der Roten Armee, wurde mit dem getra­ge­nen rus­sis­chen Gesang des Chores Kalin­ka ein­geleit­et, mit Liedern voller Sehn­sucht nach Frieden und der unendlichen Trauer über die Opfer des Krieges. An dem Denkmal in der Bernauer Müh­len­straße erin­nerte Hand­ke an die dort begrabenen mehr als 500 rus­sis­chen Sol­dat­en, die in einem Krieg gefall­en sind, der “von unserem Land ini­ti­iert wurde”. Er fügte an: “Auch wenn sich der Ein­marsch der sow­jetis­chen Trup­pen für manchen dur­chaus auch mit schmer­zlichen Erin­nerun­gen verbindet, bleibt der 8. Mai ein klar­er Ter­min. Er markiert das Ende der nation­al­sozial­is­tis­chen Dik­tatur in Deutsch­land und das Ende des Krieges.”

An der Friedenssäule vor dem Paulus-Prae­to­rius-Gym­na­si­um, die versinnbildlicht, dass Gewalt niemals eine Lösung ist, ging die Gedenkstunde zum 8. Mai zu Ende. Der Bernauer Bürg­er­meis­ter schloss das Gedenken mit den Worten “Seien wir alle gemein­sam wach­sam, dass recht­sex­trem­istis­che Ideen nicht Fuß fassen bei uns, dass nie wieder ein Krieg von deutschem Boden aus­ge­ht und dass der Frieden gewahrt bleibt.”

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