Am 8. Mai jährt sich der „Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus“ zum 62. Mal. Dieser steht für die militärische Zerschlagung und die bedingungslose Kapitulation Nazi-Deutschlands, ebenso wie für das Ende der Barbarei in den Arbeits- und Vernichtungslagern und damit auch für das Ende der Shoa. Mit der systematischen Ermordung von zwei Dritteln der jüdischen Bevölkerung Europas (ca. 6 Mio.), erreichten die Nationalsozialisten sowohl qualitativ als auch quantitativ einen unvergleichlich und grausamen Höhepunkt in der jahrhundertlangen Geschichte der Verfolgung von Juden und Jüdinnen. Erst am Tag der Befreiung nahm das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte sein Ende.
Aus der Geschichte nichts gelernt?
In der heutigen Zeit, wo antisemitisches und rassistisches Gedankengut breit in allen Schichten der Gesellschaft fest verankert ist und rechtsextreme Parteien in drei Landtagen und unzähligen Stadt- und Bezirksverordnetenversammlung sitzen, gibt es immer noch viele Menschen, die einen „Schlussstrich“ unter die Geschichte ziehen wollen. Damit wird versucht, die Vergangenheit zu vergessen und sich aus der Verantwortung zu ziehen, um die Shoa als etwas, was auch in jedem anderen Land hätte passieren können und die Deutschen als „normales Volk“ darzustellen. Als ein Volk, welches wieder das Recht haben darf , eine Armee zu besitzen, die nationale Interessen mit Gewalt durchsetzt beziehungsweise, als ein Volk, welches wieder ohne schlechtes Gewissen auf sein Land stolz sein darf.
Oder es wird sich schlichtweg in die Opferrolle hinein versetzt, in der es Auschwitz nie gegeben hat und nur von der Bombardierung Deutschlands die Rede ist. So werden die Alliierten und die Rote Armee schnell zu Verbrechern am deutschem Volk und Wehrmachtssoldaten als die glorreichen Verteidiger des Vaterlandes gesehen.
Wer nicht feiert, hat verloren!
Für uns gilt es, am 8. Mai an die Opfer der schrecklichen Taten der Nazis zu erinnern. Der Tag ist für uns allerdings auch Anlass, den Frauen und Männern der Roten Armee und der alliierten Streitmacht für die Zerschlagung Nazi- Deutschlands zu danken und die Befreiung vom deutschen Faschismus zu feiern. Deshalb wollen wir auch nicht um die deutschen „Opfer“ der, zur Befreiung notwendigen, Bombardierung trauern, denn Oma und Opa waren keine Opfer, sondern Täter. Gerade jetzt, wo es immer weniger Menschen gibt, die die Gräueltaten des Nationalsozialismus überlebten und von ihnen berichten können, ist es wichtig, sich gegen Antisemitismus, Rassismus, Faschismus und jegliche Art von Nationalismus einzusetzen. Denn es liegt auch in unserer Verantwortung, dass sich ein derartiges Verbrechen niemals wiederholt und nicht in Vergessenheit gerät.
Kommt zur Kundgebung am 8. Mai 07, am sowjetischen Ehrenmal in Bernau um 18 Uhr.
Wir laden euch auch zum Festessen, mit anschließender Party am 11. Mai 07 ins Dosto ein.
Alle weiteren Informationen bekommt ihr unter www.antifa-bernau.tk