INFORIOT Am Mittwoch, dem 24. Februar 2010, fand in Bad Freienwalde eine Mahnwache von so genannten “Freien Kräften“ und dem Kreisverband Märkisch-Oderland der NPD statt. Von morgens 8 Uhr an versammelten sich insgesamt rund 20 Neonazis aus Berlin und Brandenburg für eineinhalb Stunden an der Ecke Linsingenstraße-Wriezener Straße, um gegen „Kinderschänder“ mobil zu machen. Viel los war nicht, bis auf einen Redebeitrag wurde auch inhaltlich nicht viel geboten.
Eine größere Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen stellten sich bei einer von der Stadt angemeldeten Gegenkundgebung der rechten Veranstaltung entgegen. Geschäfte in der Nähe hatten für die Zeit der Kundgebung geschlossen, um ihren Unwillen gegenüber der rechten Agitation auszudrücken.
Um ihrer misslungenen Aktion etwas Dynamik zu verleihen, meldeten die Neonazis am Ende eine „Spontandemonstration“ mit sage und schreibe zehn Personen an. Nach nur 250 Metern Laufstrecke war auch damit Schluss denn die Polizei beendete aus Sicherheitsgründen das Treiben. Unter anderem der lokale Kameradschafter Robert Gebhardt und weitere Neonazis kassierten in der Folge Platzverweise.
Hintergrund der rechten Kundgebung war ein Prozess gegen einen mutmaßlichen Sexualstraftäter vor dem Amtsgericht in Bad Freienwalde.
Zum Komplex sexueller Gewalt gegen Kinder und den neonazistischen Versuchen, aus diesem Thema propagandistisches Kapital zu schlagen, hat die Amadeu Antonio Stiftung kürzlich eine Broschüre veröffentlicht: Download hier. (PDF-Datei, 400 KB).