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Acht Haftbefehle nach versuchtem Brandanschlag

Pots­dam — Der knapp vere­it­elte Bran­dan­schlag von Neon­azis auf einen
Jugend­klub in Prem­nitz (Havel­land) hat heftige Reak­tio­nen ausgelöst.
Entset­zt über das Aus­maß bru­taler Gewalt der Recht­sex­trem­is­ten äußerte sich
gestern Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU). Die Hin­ter­gründe müßten
umfassend aufgek­lärt wer­den. Die Polizei hat­te in der Nacht zu Sonnabend,
wie berichtet, in der Nähe eines Jugend­klubs 16 Neon­azis zwis­chen 15 und 23
Jahren festgenom­men und vor­bere­it­ete Brand­sätze, einen Ben­zinkanis­ter und
einen Base­ballschläger sichergestellt. Die Beamten gin­gen davon aus, daß die
Beschuldigten den Klub, in dem sich etwa 20 Jugendliche und zwei Betreuer
aufhiel­ten, aus Rache für eine Schlägerei Ende Mai angreifen woll­ten. Bei
ein­er Razz­ia in den Woh­nun­gen der Festgenomme­nen waren weit­ere Brandsätze,
Sturmhauben und Aufnäher mit der Inschrift “Ich bin stolz, ein Deutsch­er zu
sein” gefun­den wor­den. Der Staat­san­waltschaft zufolge wur­den gegen acht
Neon­azis Haft­be­fehle erlassen, sechs von ihnen blieben jedoch gegen Auflagen
auf freiem Fuß. Die Ermit­tler wer­fen den Män­nern die Verabre­dung zu schwerer
Brand­s­tiftung und Ver­stöße gegen das Waf­fenge­setz vor. Fast alle
Beschuldigten waren der Polizei wegen “Sieg Heil”-Rufen oder einschlägig
motivierten Gewalt­de­lik­ten bekannt. 

Das Havel­land war schon mehrfach wegen recht­sex­trem­istis­ch­er Umtriebe in den
Schlagzeilen. Erst im April hat­te Schön­bohm die in der Region aktiven
Kam­er­ad­schaften “Hauptvolk” und “Sturm 77” verboten.

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