Am Freitag den 15.03.2019 möchte die AfD Brandenburg im „Schwanenkrug“ in Schönwalde-Glien ihren großen Wahlkampfauftakt feiern. Angekündigt ist ein „Öffentlicher politischer Stammtisch Rathenow mit Andreas Kalbitz“ (sic) inklusive „anschließender Feier in den Wahlkampf mit DJ“. Es soll also nicht nur gehetzt, sondern auch getanzt werden.
Passend zu dem völkisch- nationalistischen Kurs, mit dem die AfD in Brandenburg bisher sehr erfolgreich ist, wurden vorwiegend AfD- PolitikerInnen mit Verbindungen in die radikale Rechte als Gäste und RednerInnen eingeladen. Der „Schwanenkrug“ bot der AfD Havelland in der Vergangenheit bereits mehrmals für regelmäßige Stammtische ein Zuhause und duldet die Rechten in seinen Räumlichkeiten.
Lasst uns der AfD Brandenburg auch im Hinterland ihren Wahlkampfauftakt versauen.
Kein Raum der AfD in Schönwalde-Glien!
Völkischem Nationalismus den Kampf ansagen!
Gemeinsamer Anreisetreffpunkt: Freitag 15.03. // 17:10 Uhr S+U Berlin Hauptbahnhof (Gleis 14)
Schönwalde-Glien liegt noch im C- Bereich. Somit sind wir innerhalb von nur 50 Minuten vor Ort!
Der folgende Artikel soll eine kurze Übersicht geben, mit wem die AfD in Brandenburg die Wähler*innen an die Urne treiben möchte.
Ziemlich rechte Freunde
Steffen Kotré ist seit 2017 Mitglied des Bundestages und darüber hinaus Mitglied der schlagenden Burschenschaft Corps Berlin.
Über Andreas Kalbitz, der früher Pfadfinderlager der „Heimattreuen deutschen Jugend“ (HDJ) besuchte und dem völkischen „Flügel“ der AfD angehört, wurde in den letzten Wochen bereits so viel publiziert, dass es an dieser Stelle nicht nötig ist, weitere Worte über ihn zu verlieren.
Das Mitglied des Bundestages Steffen Keuter, seines Zeichens auch Sprecher des AfD Kreisverbandes Essen und stellvertretender Sprecher des Bezirksverbands Düsseldorf, geriet im Oktober 2017 in die Schlagzeilen. Nach Medien-Recherchen stellte sich heraus, dass er NS-verherrlichende Bilder (Hitler, Wehrmachtssoldaten…) per Whatsapp an einen Mitarbeiter geschickt hatte.
Eingeladen ist auch der Regisseur Imad Karim, der schon häufig als Gastredner für die AfD fungierte und der online immer wieder durch die Verbreitung von Fake- News auf sich aufmerksam macht. Die AfD nahe Desiderius Erasmus Stiftung hatte Karim im März 2018 in das Kuratorium der Stiftung berufen.
Erscheinen wird auch der AfD- Landeschef aus Mecklenburg Vorpommern Dennis Augustin, der Migrant*innen öffentlich mit „Halbaffen“ verglich und von dem Unternehmer Philipp Steinbeck unterstützt wird. Dieser half der AfD und der NPD finanziell und pflegt darüber hinaus Kontakte zum ehemaligen NPD Chef Udo Pastörs. Augustin gilt darüber hinaus als Unterstützer des Höcke-Flügels.
Angelika Barbe, ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin und CDU Mitglied, nahm mehrmals an Pegida Veranstaltungen in Dresden teil und jammert über eine angebliche Besserstellung von Migrant*innen gegenüber der „einheimischen Bevölkerung“. Auch sie wurde im März 2018 von der Desiderius Erasmus Stiftung ins Kuratorium der Stiftung berufen.
Die christliche Fundamentalistin Heidemarie Mund, angekündigt als Lehrerin und Aktivistin, ist die Organisatorin von Pegida Frankfurt. Sie sprach unter anderem auch bei einer rechtsradikalen Kundgebung von „Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa)“ in Hannover und lobte die Anwesenden mit den Worten „Ich bin stolz auf deutsche Männer, die endlich einen Arsch in der Hose haben und unser Land bewahren wollen“. Bei der vorangegangenen Demonstration von „HoGeSa“ hatten Neonazi-Hools in Köln Jagd auf Migrant*innen und Andersdenkende gemacht.
Abgerundet wird diese völkische Mischung durch die AfDlerin Leyla Bilge, die bereits zweimal den rassistischen Frauenmarsch durch Berlin führte, an dem sich Neonazis, ReichsbürgerInnen und Identitäre beteiligten. Bilge hetzte dabei massiv gegen Geflüchtete und lässt sich ebenfalls dem „Flügel“ der Partei zuordnen.
Diese RassistInnen sind 8 gute Gründe, um am Freitag mit uns nach Schönwalde-Glien zu fahren und unsere antifaschistischen Genoss*innen vor Ort zu unterstützen. Eine braunere Mischung von RednerInnen hätte die Brandenburger AfD sich für ihren Wahlkampfauftakt kaum aussuchen können. Dies stellt für uns die Möglichkeit dar, der lokalen Bevölkerung vor Ort zu zeigen, dass die AfD in neonazistische Strukturen tief verwurzelt ist. Mit der Kundgebung vor Ort bietet sich zudem die Chance antifaschistischen Protest und Widerstand auch im tiefsten Brandenburger Hinterland praktisch werden zu lassen.